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AHO Aktuell - 27.11.2000

Kontrollen in Mischfutterwerken - Alternativen zum Tiermehl


(aho) Landwirtschaftsminister Till Backhaus hat heute eine Reihe von
Maßnahmen veranlasst, um die BSE-Gefahr im Land Mecklenburg-Vorpommern
abzuwenden. So wird heute in allen Mischfutterwerken das Futter für
Wiederkäuer auf eventuelle Spuren von Tiermehl beprobt. Auch die
vorhandenen Bestände an Fertigfutter werden überprüft. "Das ist eine
reine Vorsorgemaßnahmen. Ich bin mir sicher, dass in unseren Misch-
futterwerken das Futter den Vorschriften entsprechend produziert wird.
Der Verbraucherschutz steht für mich jedoch an erster Stelle. Deshalb
werden wir alles unternehmen, um eine lückenlose Aufklärung zu erreichen
und um jedwede Eventualität auszuschließen", so Landwirtschaftsminister
Till Backhaus. Ab sofort werden in den landwirtschaftlichen Betrieben,
die Milchkühe oder Rinder halten, ebenfalls Proben des vorhandenen
Mischfutters gezogen. Diese Kontrollen werden ab Mittwoch auf die
Schweine- und Geflügelmäster ausgeweitet.

Landwirtschaftsminister Till Backhaus unterstützt vorbehaltlos die
Eilverordnung der Bundesregierung, wonach ab Mittwoch kein Tiermehl
mehr verfüttert werden darf. "Ich bin der Auffassung, dass wir hierbei
ganz konsequent vorgehen sollten. Auch wenn die Verordnung vorsehen
sollte, dass die Landwirte ihre vorhandenen Futterbestände noch
einsetzen dürfen, meine ich, dass wir am Mittwoch einen rigorosen
Schlussstrich ziehen sollten", erklärt der Landwirtschaftsminister.

Gleichzeitig wird eine Expertengruppe, bestehend aus Vertretern der
Landesforschungsanstalt, des Forschungsinstituts zur Biologie
landwirtschaftlicher Nutztieren, Fachleuten der Futtermittelherstellung
und Vertreter des Landwirtschaftsministerium einberufen, die
Alternativen zur Tiermehlfütterung erarbeitet. Diese wird auch Berater
schulen, die dann speziell in den schweine- und geflügelhaltenden
Betrieben den Landwirten zur Seite stehen.

"Die Landwirte stellt diese kurzfristige Entscheidung sicherlich vor
eine schwierige Situation. Aber wir können diese meistern. Die Hähnchen-
und Putenmäster, die sich in der Erzeugerorganisation zusammengeschlossen
haben, verfüttern jetzt schon kein Tiermehl. Die Erzeugerorganisationen
haben sich dies auch zertifizieren lassen. Schwierig wird es nur für die
Schweinehalter. Aber auch für diese Betriebe lassen sich Alternativen
finden. Tiermehl kann man ersetzten durch pflanzliche Eiweiße wie
Sojaschrot, Lupinen, Ackerbohnen und Erbsen", erläutert der Agrarminister.
Eine Gefährdung der Tierbestände im Land sieht er durch die Herausnahme
des Tiermehls aus der Fütterung keineswegs. "Die Mastperiode wird mit
Sicherheit länger, das Futter auch teurer. Insofern werden wir mit der
Bundesregierung und der Europäischen Kommission über die Kostenübernahmen
hart verhandeln."

Überprüft werden derzeit auch mögliche bestehende Verbindungen zwischen
den von BSE betroffenen Betrieben in Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt
und den Betrieben in Mecklenburg-Vorpommern. Anhand der Ohrmarken kann
eindeutig festgestellt werden, ob Tiere aus diesen Beständen nach
Mecklenburg-Vorpommern gekommen sind. Darüber hinaus werden die Tests an
allen gefallenen und aus besonderem Anlass geschlachteten Rinder über
30 Monate fortgesetzt. Schlachthöfe, die ihre Schlachttiere freiwillig
einem BSE-Schnelltest unterziehen wollen, werden gebeten dies in
Abstimmung mit den jeweiligen Amtstierärzten der Landkreise vorzunehmen.
Wichtig dabei ist, dass die Proben von den Amtstierärzten genommen und
in einem Labor analysiert werden um den amtlichen Charakter und die
Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Morgen wird dazu im Landwirtschafts-
ministerium eine Beratung zwischen allen Schlachthöfen, den registrierten
Schlachtbetrieben und den Amtstierärzten durchgeführt.

Ab heute 14.00 Uhr ist im Landwirtschaftministerium Mecklenburg-Vorpommern
eine BSE-Hotline geschaltet. Unter den Nummern 0385/5886670, 71, 72
und 73 geben Experten Antwort auf Fragen der Verbraucher und der
Landwirte. Die Hotline ist heute bis 20.00 und morgen ab 8.00 Uhr
geschaltet.

"Ich rate den Verbrauchern dringend, sich die Herkunft des Fleisches
belegen zu lassen. Vorsicht ist bei billigen Wurstsorten geboten.
Auch auf das Auskochen von Markknochen für den Suppen- oder Soßenfond
sollte vorsichtshalber verzichtet werden", rät der
Landwirtschaftsminister.

Fragen, Meinungen, Hinweise an:

Pressesprecherin: Marion Zinke
Tel.: 0385 / 588-6003 od. -6065
Fax: 0385 / 588-6022
E-Mail
 



 

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