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AHO Aktuell - 24.11.2000

Tiermehl-Verfütterungsverbot "so schnell wie möglich"


Berlin (agrar.de) - Ein völliges Verbot der Verfütterung von Tiermehl in
Deutschland soll "so schnell wie möglich" erreicht werden. Das sagte heute
eine Sprecherin des Bundeslandwirtschaftsministeriums in Berlin.
Das Verfütterungsverbot werde durch eine Änderung der Viehverkehrs-
verordnung auf alle landwirtschaftlichen Nutztiere ausgedehnt. Ein
Termin lasse sich aber nicht nennen, da sich der Bundesrat damit befassen
müsse.

Im m Bundesrat zeichnet sich eine Mehrheit für das Tiermehl-Verbot als auch
für einen Importstopp bei Rindfleisch aus Großbritannien und Frankreich ab.
Verschiedene Bundesländer kündigten entsprechende Initiativen an. Die
nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Bärbel Höhn sprach sich im
Fernsehsender Phoenix zudem für einen Importstopp für britisches
Schafsfleisch aus, da ein Überspringen des BSE-Erregers auf Schafe
festgestellt worden sei.

Die Verfütterung von Tiermehl steht im Verdacht, die Verbreitung der
BSE-Erreger zu begünstigen. Bislang ist in Deutschland nur die Verfütterung
an Wiederkäuer wie Rinder verboten.

Eine Arbeitsgruppe im Agrarministerium soll nun Möglichkeiten erörtern, wie
man das eiweißhaltige Tiermehl in der Landwirtschaft ersetzen kann.
Landwirtschaftsminister Funke hatte darauf hingewiesen, dass pflanzliches
Eiweiß nicht kurzfristig in ausreichender Menge in Deutschland erzeugt
werden könne. Staatssekretär Martin Wille wies darauf hin, dass bei einem
Tiermehl-Verbot verstärkt Soja importiert werden müsse. Rund die Hälfte des
in den USA angebotenen Sojamehls stamme jedoch von genmanipulierten
Pflanzen. In Frankreich habe dies bereits heftige Diskussionen ausgelöst.
"Hier entsteht ein riesiges Problem", so Wille.
 



 

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