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AHO Aktuell - 21.11.2000

Neues BSE-Risiko: Schafimporte aus England


Mainz (ots) - Nach Recherchen des ZDF-Magazins "Kennzeichen D"
werden aus Großbritannien trotz der dort grassierenden Scrapie-Seuche
lebende Schafe sowie in unbegrenzten Mengen Lamm- und Schafsfleisch
nach Deutschland eingeführt. Der Scrapie-Erreger gilt als Auslöser
der BSE-Epidemie bei Rindern. Obwohl BSE-Experten davon ausgehen,
dass mindestens ein Drittel der britischen Schafherden mit Scrapie
infiziert sein können, erfolgen die Importe weitestgehend
unkontrolliert. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes geht es
dabei um Millionenumsätze.

Gesundheitsrisiken sehen Wissenschaftler vor allem in der Einfuhr
britischer Schafe für Zuchtzwecke. Gegenüber "Kennzeichen D" erklärte
der Schweizer Prionenforscher Bruno Oesch (Universität Zürich):
"Kritisch wird es bei Tieren, die als Zuchttiere gehalten werden. Die
können Prionen auf den Weiden verbreiten. Das ist nachgewiesen, dass
diese Verbreitungsart bei Schafen üblich ist. Beim BSE-Erreger wäre
das fatal, weil auf den gleichen Weiden auch Kühe weiden und so ein
großes Potential an BSE verbreitet wird."

Bei den Prionen handelt es sich um die Eiweiß-Moleküle, die als
Erreger des Rinderwahnsinns gelten und sich vor allem im Gehirn
ansammeln.

Gestern hatte Bundesgesundheitsministerin Fischer bestätigt, dass
in Deutschland derzeit ein Einfuhrverbot für britisches Schafsfleisch
geprüft werden.
 



 

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