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AHO Aktuell - 21.11.2000

Kein Darmkrebs durch Fleischverzehr


Hamburg (ots) - Im Jahre 1997 veröffentlichte der World Cancer
Research Fond die Empfehlung, man solle, wenn überhaupt, nur 80 Gramm
rotes Fleisch am Tag essen. Als Erklärung gaben die Autoren an, dass
ein Genuss von "bedeutenden Mengen" an Fleisch von Rind, Schwein oder
Lamm vermutlich das Krebsrisiko erhöhe. Diese Aussage erscheint heute
nicht mehr haltbar. Die europäische Organisation zur Krebsvorbeugung,
die European Cancer Prevention Organisation in London, hat jetzt
einen kompletten Überblick über alle epidemiologischen Studien zu
diesem Thema vorgelegt. Ergebnis: Die überwältigende Mehrheit der
Untersuchungen zeigt keinen Zusammenhang zwischen Darmkrebs und
Fleischverzehr. Der Chairmann der Organisation, Prof. Dr. Michael
Hill, erklärt: "Es ist gleich, wie viel Fleisch Sie essen. Sie können
so viel Fleisch essen wie Sie wollen - so lange es im vernünftigen
Rahmen ist und so lange Sie ausreichend Obst und Gemüse essen." Nach
Hill ist die 1997 vom WCRF gegebene Empfehlung, man solle pro Tag
höchstens 80 Gramm rotes Fleisch essen und Fisch, Geflügel oder
Fleisch vom Wild vorziehen, durch nichts zu belegen. Die damals
geäußerte Empfehlung dürfte auf Studien mit unzureichenden
methodischen Mitteln basiert haben. Neuere Studien aus den USA und
Europa beweisen, dass kein Zusammenhang zwischen Darmkrebs und
Fleischaufnahme bestehe. So zeigten unter anderem die Nach-Analysen
einer Reihe von Kohortenstudien keinerlei Unterschied hinsichtlich
des Krebsrisikos im Vergleich von Vegetariern gegenüber
Fleischessern. Bei einer ausgewogenen Kost, die reich an Obst und
Gemüse sei, könne Fleisch bedenkenlos verzehrt werden. Für die
Empfehlung, bestenfalls 80 Gramm Fleisch am Tag zu essen, bestehe
keine Rechtfertigung.
 



 

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