Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 18.11.2000

"Baden-Württemberg verschärft Maßnahmen gegen BSE"


(aho) "Vor dem Hintergrund der bekanntgewordenen Versäumnisse bei
der BSE-Bekämpfung im Vereinigten Königreich (VK) und in Frankreich
sieht sich das Land in seiner bisherigen verbraucherpolitischen Haltung
voll bestätigt, wonach der Gesundheitsschutz der Verbraucher oberste
Priorität vor wirtschaftlichen Belangen haben muß." Dies stellte die
Ministerin für den Ländlichen Raum, Gerdi Staiblin, am Freitag
(17. November) fest. Die Landesregierung habe vergeblich versucht, über
zahlreiche politische Initiativen (Anträge im Bundesrat und auf
Agrarministerkonferenzen, Schreiben an die Zuständigen in Berlin und
Brüssel) die Freigabe von britischem Rindfleisch zu verhindern und
die Wiedereinführung eines Exportverbots, ausgedehnt auf Rindfleisch
und Rinder aus Frankreich, zu erreichen.

Mit der Entscheidung 2000/374/EWG der Kommission der Europäischen Union
(EU) vom 5. Juni wurde die epidemiologische Überwachung auf transmissible
spongiforme Enzephalopathien ab dem 1. Januar 2001 erweitert: Bei über 24
Monate alten Rindern, die verendet oder aus besonderem Anlaß geschlachtet
wurden, müssen BSE-Tests durchgeführt werden. Nach dem von der EU
festgelegten Stichprobenschlüssel entfallen auf Baden-Württemberg 713
Proben im Jahr. Vor dem Hintergrund der genannten Ereignisse entschloß
sich Gerdi Staiblin, mit dem Beginn der Tests nicht bis zum 1. Januar
zu warten. Darüber hinaus soll die Untersuchung alle verendeten oder
nicht zum menschlichen Verzehr getöteten Rinder über 24 Monate umfassen.
Es werden damit weit über 6.000 Rinder zu untersuchen sein. Der Erlaß
vom 8. November forderte die unteren Verwaltungsbehörden daher auf, mit
den Untersuchungen sofort zu beginnen.

Weiterhin erörterte die Ministerin am Donnerstag (16. November) mit der
heimischen Fleischwirtschaft, der Arbeitsgemeinschaft der baden-württem-
bergischen Bauern, den kommunalen Spitzenverbänden und den Regierungs-
präsidien Möglichkeiten, welche zusätzlichen Maßnahmen des vorsorgenden
Verbraucherschutzes im Land ergriffen werden können. Die Teilnehmer
stimmten überein, daß es in Baden-Württemberg kein BSE gibt und deshalb
von dem hier erzeugten Rindfleisch keine Gefahr ausgeht. Gleichwohl
stimmten sie dem Vorschlag Gerdi Staiblins zu, die seit dem 8. November
angeordneten BSE-Tests an allen gefallenen Rindern auch auf eine
Stichprobenkontrolle von geschlachteten Rindern auszudehnen. Die
amtlichen Tierärzte entnehmen flächendeckend ab sofort die etwa 3.000
zusätzlichen Proben nach einem mit den Beteiligten abgestimmten Schlüssel
in den Schlachtbetrieben im Land. Das Diagnostikzentrum Aulendorf
untersucht alle Proben. Die Kosten in Höhe von rund 370.000 Mark übernimmt
nach Aussage der Ministerin das Ministerium. Es werde zudem sichergestellt,
daß das Fleisch dieser Tiere bis zum Vorliegen der Untersuchungsergebnisse
nicht in den Handel gelangt.
 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de