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AHO Aktuell - 15.11.2000

Fast 9.000 untersuchte Rinder und kein BSE-Fall


(aho) Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes
(DBV), Gerd Sonnleitner, hat sich vehement gegen
gezielte Unterstellungen der EU-Kommission und des
französischen Landwirtschaftministers gewandt, dass
Deutschland bisher zu wenig oder keine Kontrollen der
Rinderherden auf BSE vorgenommen hätte. In 1999 sind
systematisch fast 3.700 Rinder speziell im Rahmen eines
BSE-Überwachungsprogramms gemäß den EU-Vorgaben
bundesweit untersucht worden. Kein Tier hatte BSE,
betonte Sonnleitner, obwohl gezielt Tiere
untersucht wurden, bei denen nach EU-Maßstäben ein
Risikoverdacht bestanden hätte.

Darüber hinaus wurden in Nordrhein-Westfalen 5.000
geschlachtete Rinder, die mit wenigen Ausnahmen älter
als 24 Monate waren, auf BSE untersucht. Auch in dieser
Untersuchung wurde kein BSE-Tier gefunden. Auf Grund
dieser spezifischen Kontrollen und der Ergebnisse könne
man davon ausgehen, dass in Deutschland kein
BSE-Problem besteht. Neben diesen amtlichen
Kontrollen ist jeder Rinderhalter und Tierarzt verpflichtet,
das Auftreten von BSE-Anzeichen den zuständigen
Behörden zu melden. Es ist eine ungeheuerliche
Unterstellung, dass geltende Vorschriften missachtet und
BSE-Fälle verheimlicht würden. Sonnleitner begrüßte,
dass einige Bundesländer den von der EU festgesetzten
Termin für weitere BSE-Untersuchungen am 1. Januar
2001 nicht abwarteten und die BSE-Untersuchung
vorzögen. Nicht 8.000 Rinder, wie die EU-Kommission
vorgibt, sondern mehr als 60.000 Rinder würden bis
Ende nächsten Jahres untersucht.

Der deutsche Verbraucher sollte sich von der derzeitigen
Diskussion und den aufgetretenen BSE-Fällen in
Portugal, Großbritannien und Frankreich nicht irritieren
lassen und eines beachten: Im Gegensatz zu
Großbritannien und Frankreich wendet Deutschland seit
Jahrzehnten ein äußerst aufwendiges aber dafür sicheres
Hochdrucksterilisationsverfahren in der
Tiermehlherstellung an. Zudem halten sich unsere
Landwirte an die strengen deutschen Vorschriften in der
Fütterung. Darüber hinaus ist mit einer kontrollierten
Kennzeichnung der Rinder seit 1998 klare Transparenz
über die Herkunft der Tiere geschaffen worden, die durch
die Etikettierung des Rindfleisches auch für den
Verbraucher an der Ladentheke sichtbar ist. Verbraucher
können jederzeit auf Produkte aus heimischen Ställen
zurückgreifen. Deutschland habe mit einem
Selbstversorgungsgrad von 113 Prozent so viel
Rindfleisch, dass kein Verbraucher auf Importe
angewiesen sei. Jeder Verbraucher sollte sich das
sichere und gute Rindfleisch deutscher Herkunft weiterhin
schmecken lassen, empfahl Sonnleitner.
 



 

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