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AHO Aktuell - 12.11.2000

Fischbestände im Nordatlantik bedroht


(aho) Das International Council for the Exploration of the Sea (ICES)
warnt vor einer endgültigen Überfischung des Nordmeeres. Nach dem nun
veröffentlichten Jahresbericht der Organisation an die
Fischereiministerien der EU sind die Bestände an wichtigen Fischarten
wie Kabeljau, Seezunge oder Makrelen im Nordatlantik unmittelbar vom
Aussterben bedroht.

Zwar war dieses Ergebnis des Berichts für die Kabeljaubestände erwartet
worden, doch offensichtlich wurde die Situation bei den anderen
Fischarten unterschätzt. Nach der Darstellung von ICES bewegen sich
die Fangquoten der EU-Fischereiflotten im Nordmeer und in der Nordsee
außerhalb des >>sicheren biologischen Limits<<. Sollte die Fischerei
im jetzigen Maße aufrechterhalten werden, so würde ein Reihe von
Fischarten in den nächsten Jahren für die Fischerei völlig
verschwinden.

So sei der Fang an Dorsch in den letzten 20 Jahren in den Gewässern
um die britischen Inseln auf ein Sechstel derMenge zurückgegangen.
Die britischen Fischer konnten wegen der geringen Bestände in diesem
Jahr nicht einmal mehr ihre genehmigte Quote von 80.000 ausschöpfen.
Stattdessen wurden nur 50.000 Tonnen angelandet.

Die Wissenschaftler von ICES raten den Fischerei-Ministerien der EU,
den Fang drastisch einzuschränken, um einen vollständigen Zusammenbruch
zu verhindern. So sollte unter anderem die Fangquote von Dorsch die
nächsten Jahre auf ein Drittel der Quote von diesem Jahr zurückgenommen
werden. Das Fangen von Makrelen in der Nordsee müsste nach Ansicht von
ICES zur Gänze eingestellt werden.

ICES besteht seit 1902. Die zwischenstaatliche Organisation unterhält
Beratungsgremien für die EU zur Fischerei und der Umweltsituation im
Nordatlantik und den angrenzenden Randmeeren.
 



 

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