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AHO Aktuell - 06.11.2000

Kaliumreiches Wiesenfutter belastet Stoffwechsel der Milchkuh


(aho) In einem 2 x 2 Faktorenversuch an der Eidgenössischen
Forschungsanstalt für Nutztiere (RAP), Posieux, mit 12 Kühen wurde
der Einfluss von 30 g und 40 g K pro kg TS-Ration bei einem Na-Gehalt
von 100 und 200 % der RAP-Empfehlung auf den Mineralstoffmetabolismus
und ausgewählte Stoffwechselparameter untersucht. Die Kalium- und
Natriumgehalte wurden durch den Einsatz von Dürrfutter mit unter-
schiedlichem nativem K-Gehalt sowie durch eine variierende NaCl-
Ergänzung eingestellt. Quantitativ wiesen die Versuchsrationen einen
vergleichbaren Gehalt an Energie, Protein und Mineralstoffen (ausser
K, Na und Cl) auf. Die Dürrfuttervorlage erfolgte annähernd ad libitum,
wobei innerhalb eines Blockes die verfütterte Menge für alle Tiere
die gleiche war. Vom Kraftfutter wurde eine fixe Menge verabreicht.
Auf eine Adaptationsperiode von 47 Tagen folgte eine 2 x 4 Tage
dauernde Bilanzperiode mit Kot- und Harnsammlung.

Die Erhöhung des Kaliumangebotes von 30 auf 40 g je kg TS Ration hat
einen signifikanten Anstieg im Wasserkonsum (103 l/Tier, Tag; 119
l/Tier, Tag) und in der Harnproduktion (30 kg/Tier, Tag; 52 kg/Tier,
Tag) zur Folge. Die Verdaulichkeit des Magnesiums wird tendenzmässig
reduziert (10 %; 5 %). In der Retention der Mengenelemente Ca, P, Mg,
K, Na und Cl ergibt sich zwischen den zwei K-Angeboten keine
signifikante Differenz. Die Konzentration der Milch an Mengenelementen
wird ebenfalls nicht wesentlich beeinflusst.

Demgegenüber weisen die Kühe mit 40 g K in der Ration signifikant
tiefere Iod-Konzentrationen in der Milch auf (0,74 mg/kg TS gegenüber
1,04 mg/kg TS bei 30 g K).

Zwischen den zwei K-Levels bestehen in der K-, Na- und Cl-Serum-
konzentration keine biologisch relevanten Differenzen. Das hohe
K-Angebot führt jedoch zu einer verstärkten Alkalisierung des
Stoffwechsels.

Jürg Kessler
Kaliumreiches Wiesenfutter belastet Stoffwechsel der Milchkuh
Agrarforschung 7(10), 466-471, 2000
 



 

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