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AHO Aktuell - 21.10.2000

ISN und Deutscher Tierschutzbund vereinbaren Arbeitsgruppe


(aho) Die ISN (Interessengemeinschaft der Schweinehalter Nord-
Westdeutschland) und der Deutsche Tierschutzbund vereinbarten konkret,
die Einsetzung einer Arbeitsgruppe mit der Zielsetzung, tiergerechte
und wirtschaftlich praktikable Abferkelbuchten für die Schweinehaltung
zu entwickeln. Dieses Vorhaben ist das Ergebnis eines Treffens, das
auf Einladung der ISN auf dem Sauenhaltungsbetrieb von ISN-Vorstand
Franz Meyer zu Holte in Damme/Niedersachsen stattfand. Bisher wird
die Sau in der Abferkelbucht durch Gitterbegrenzungen, ähnlich wie
in einem Kastenstand, von ihren Ferkeln getrennt, um zu verhindern,
dass sie beim Hinlegen ihren Nachwuchs erdrückt.

Anlass für die Einladung war die vom Deutschen Tierschutzbund
bundesweit gestartete Kampagne gegen "tierquälerische Schweinehaltung".
Die Kampagne, die europaweit von den Tierschützern durchgeführt wird,
steht in Zusammenhang mit der geplanten Überarbeitung der EU-Richtlinie
zur Schweinehaltung.

Das zentrale Postermotiv der Kampagne wirbt mit fünf Ferkeln, versehen
mit der Schlagzeile "So süße Ferkel muss man einfach - quälen". Gleich
zu Beginn des Gesprächs stellte Franz Meyer zu Holte, 1. Vorsitzender
der ISN, unter Bezug auf das Plakat und die begleitenden Broschüren
heraus, dass nachvollziehbar ist, wenn eine Kampagne sehr pointiert
eine Diskussion anschieben soll, dass jedoch die pauschale
Diskreditierung der Schweinehalter nicht hinzunehmen sei. Wolfgang
Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, erwiderte, dass die
Kampagne eine breite Debatte über die Schweinehaltung in Deutschland
und Europa entfachen soll, und dies auch erreicht wurde. Mit der
strittigen Formulierung, so Apel weiter, sollte nicht zum Ausdruck
gebracht werden, dass alle Landwirte Tierquäler seien.

"Es stimmt uns hoffnungsvoll, dass die ISN Gesprächsbereitschaft
signalisiert hat. Unser Ziel ist es nicht, die Schweinehaltung in
Deutschland abzuschaffen und ins Ausland abwandern zu lassen,
sondern hier Bedingungen zu schaffen, die für den Landwirt machbar
sind, für das Tier Verbesserungen bringen und vom Verbraucher
angenommen werden. Die Arbeitsgruppe soll nicht politisch, sondern
praktisch arbeiten", erklärte Wolfgang Apel im Anschluss an die
Hofbesichtigung in Damme/Niedersachsen.

Im Verlauf des Gespräches wurde zudem von beiden Seiten bekräftigt,
dass europaweit gleiche politische und wirtschaftliche
Rahmenbedingungen durchgesetzt werden müssten, die es zulassen,
dass Schweine so gehalten werden, dass man ihren Bedürfnissen gerecht
wird. Hier wäre ein abgestimmtes politisches Vorgehen wünschenswert.
 



 

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