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AHO Aktuell - 14.10.2000

Mehr Abwechslung im Kälberstall-Langeweile fördert Euterbesaugen


(aid) - Wertmindernde Euterschäden können die Folge von
Euterbesaugen von Aufzuchtsrindern oder Kühen sein. Das Anlegen von
Saugschutzvorrichtungen oder gar Zungenoperationen bekämpfen nur die
Symptome, die Ursachen für dieses Verhalten scheinen dagegen bereits
früher angelegt zu sein. In der Zeitschrift "Agrarforschung" wurde
über längerfristige Untersuchungen und Beobachtungen in 130
schweizerischen Milchviehbetrieben berichtet. Gelegentliches
Euterbesaugen wurde bei fast allen Kälbern bereits vor dem Absetzen
beobachtet. Tiere, die in dieser Zeit bereits auffällig häufig
andere besaugten, taten das auch nach dem Absetzen. Allerdings liessen
sich bei dieser Untersuchung genetische- und Managementeinflüsse
nicht einfach trennen. Es zeigte sich aber, dass reizarm aufgezogene
Kälber, die keine Gelegenheit zu Aussenkontakten, zu Entdeckungs-
oder Spielmöglichkeiten hatten, eher zum Besaugen neigten. Längere
Beschäftigung mit dem Futter - also lange Fress- und
Wiederkauzeiten - liess die Besaugungsrate sinken. Um hohe
Rauhfuttermengen für lange Fresszeiten anbieten zu können, sollte
der Energiebedarf der Aufzuchtstiere eher über Kraftfutter und nicht
über energiereiche Maissilage gedeckt werden. Bereits eine Woche nach
dem Absetzen wurde beobachtet, dass die Tiere um so mehr Euter
besaugten, je kürzer ihre Fresszeiten waren. Ebenso wichtig schien
die ausreichende Energieversorgung, da Tiere bei energiearmem Futter
gleichfalls durch vermehrtes Besaugen auffielen. Anhand der Ergebnisse
ist es naheliegend, dass sich Fütterung und Haltung während der
Entwöhnungsphase entscheidend auf das spätere Verhalten der Rinder
auswirken.
aid, Dr. Sigrid Baars
 



 

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