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AHO Aktuell - 29.09.2000

Bartels kritisiert "Apels Griff in die Mottenkiste"


(aho) Mit ausschließlich marketingorientierter Plakatkunst, die
auf den Begriffen Leid und Schrecken aufbaue, habe er aus ethisch-
moralischen Gründen gewisse Verständnisprobleme, sagte heute
Niedersachsens Landwirtschaftsminister Uwe Bartels und erinnerte
dabei an diesbezügliche Plakate eines weltweit bekannten
Modeherstellers. Überhaupt kein Verständnis hingegen aufbringen könne
er für die auf diesem Trend basierende angekündigte Plakataktion des
Deutschen Tierschutzbundes.

Wahrheit muss Wahrheit bleiben. Mit Griffen "in die Mottenkiste" den
Verbraucherinnen und Verbrauchern vermeintlich permanent existierende
Kollisionen zwischen Tierschutz und Tierproduktion vorzugaukeln sei
schlichtweg unredlich, warf Bartels dem Tierschutzbund und vor allem
seinem Präsidenten Wolfgang Apel vor.

Menschen seien fehlerhaft, einige wenige sogar vorsätzlich. Gegen die
werde strengstens vorgegangen, mit funktionierendem Kontrollnetz und
auf der Basis geltenden Rechts. Dabei sehe Niedersachsen durchaus auch
für die Schweinehaltung Weiterentwicklungsmöglichkeit zu noch
tiergerechteren Haltungsformen. Dieses werde aber, wie das in
Niedersachsen in der Vergangenheit immer üblich gewesen sei, zunächst
mit den Tierhaltern und den Tierschutzorganisationen beraten und
abgestimmt. Das wisse Herr Apel ganz genau, u. a. auch deshalb, weil
er als Mitglied des Niedersächsischen Tierschutzbeirates die
Tierschutzpolitik des Landes Niedersachsen aktiv, konstruktiv und
beratend begleite.

Nur, in diesem Fall habe Herr Apel den Beirat von seinen Gedanken
verschont und die "Bundes-Show-Bühne" vorgezogen. Offensichtlich war
Stimmungsmache angesagt, Verbraucherverunsicherung und der Appetit
auf Ei, Huhn und Schwein sollte verdorben werden. Selbstverständlich
ohne irgend einen sach- oder fachbezogenen aktuellen Anlass,
kritisierte Bartels.

Insider würden hinter dieser Effekthascherei nichts anderes als eine
Mitgliederwerbeaktion des Deutschen Tierschutzbundes vermuten. Sollte
das stimmen, empfehle er dringend den Einsatz einer seriösen
Werbeagentur, riet Bartels abschließend, schließlich sei es nicht das
erste Mal, dass unqualifizierter Unsinn das Gegenteil des Geplanten
bewirke.
 



 

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