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AHO Aktuell - 23.09.2000

Intensiv - extensiv - öko: Kein Unterschied bei Schwermetallen


(aho) An der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-
Universität München wurde untersucht, ob unterschiedlich intensive
Betriebsformen (intensiv, extensiv und ökologisch) eine Auswirkung
auf die Schwermetall - und Spurenelementgehalte von Lebensmittel
tierischen Ursprungs von Kühen haben. Es wurden rund 250 Proben
tierischer, pflanzlicher und mineralischer Herkunft auf Aluminium,
Cadmium, Blei, Chrom und Kupfer untersucht. In die Prüfung wurden
darüber hinaus mögliche Faktoren mit Einfluß auf den Schwermetall
und Spurenelementgehalt der tierischen Gewebe (Grundfutter, Kraft-
und Mineralfutter, Urgesteinsmehl und andere verwendete Futtermittel)
einbezogen.

Aus drei unterschiedlich intensiven Betriebsformen (intensiv, extensiv
und ökologisch) wurden je drei Betriebe ausgewählt und pro Betrieb
wurden von drei Tieren während der Schlachtung Tierkörperproben
(Muskel, Niere, Leber, Blut und Knochen) entnommen. Zusätzlich wurden
Futtermittel, Milch und Gülle der Betriebe beprobt.

Die in dieser Untersuchung ermittelten Elementgehalte der tierischen
Proben decken sich mit den bekannten Daten aus der Literatur.
Allerdings ist es eine neue Erkenntnis, daß abgesehen von wenigen
Ausnahmen zwischen Proben aus den unterschiedlichen Bewirtschaftungs-
formen keine grundlegenden Unterschiede hinsichtlich der Schwermetall-
belastung gefunden werden konnten. Vielmehr erbrachte die Untersuchung
stark abweichende Schwermetall - und Spurenelementgehalte vergleich-
barer Proben in den einzelnen Betrieben, unabhängig davon, welcher
Betriebsgruppe sie angehörten.

Als mögliche Eintragswege der Schwermetalle und Spurenelemente in den
tierischen Organismus konnten in einigen Fällen die Futtermittel
Silage, Getreide, Viehsalz und Mineralfutter ermittelt werden. Die
verschiedentlich beschriebene Anreicherung von Schwermetallen und
Spurenelementen in den Speicherorganen (Leber, Nieren) der Tiere
konnte in dieser Untersuchung nur bei Kühen über 16 Jahren
nachvollzogen werden.

Die vorliegende Untersuchung läßt keine direkte Gefährdung des
Verbrauchers über die Nahrungskette erkennen, so daß ein zusätzlicher
rechtlicher Regelungsbedarf derzeit nicht erkennbar ist.


Quelle:

Forster, Elke Sonja: Vergleichende Untersuchung spezifizierter
Untersuchungsmaterialien von Rindern auf relevante Spurenelemente
(Al, Cd, Pb, Cr, Cu) unter Berücksichtigung der Haltungsform;
Dissertationen an der Tierärztlichen Fakultät im Wintersemester
1999/2000; Ludwig-Maximilians-Universität München
 



 

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