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AHO Aktuell - 22.09.2000

Minister Funke kritisiert Deutschen Tierschutzbund


(aho) "Die rot-grüne Bundesregierung hat in zwei Jahren den
Tierschutz weit vorangebracht, obwohl der Deutsche Tierschutzbund
keine nennenswerte Hilfe geleistet hat. Anstatt auf europäischer
Ebene Überzeugungsarbeit zu leisten, bläst der Deutsche
Tierschutzbund bei uns die Backen auf und stellt lautstark
unsachgemäße Forderungen," sagte Bundesernährungsminister Funke.
"Tierschutz kann nur EU-weit wirksam verbessert werden, und
hier hat der Deutsche Tierschutzbund kläglich versagt."

Andere Tierschutzorganisationen Europas hätten den Legehennen-
kompromiss als großen Erfolg der deutschen Präsidentschaft
gefeiert. Mit seiner Kritik versuche der deutsche Verband, von
seinem Versagen auf europäischer Ebene abzulenken. Funke warf
dem Präsidenten des Deutschen Tierschutzbundes vor, anstelle
der notwendigen Überzeugungsarbeit bei seinen europäischen
Kollegen zuhause wohlfeile Parolen auszugeben. So sei es ein
Zeichen für die Fantasielosigkeit des Verbandes, jetzt eine
Aktion zum Thema tiergerechte Schweinehaltung durchzuführen,
nachdem es der Bundesregierung gelungen sei, die EU-Kommission
zu einem entsprechenden Vorschlag zu bewegen. "Ich hätte mir
wirklich gewünscht, dass hier unsere Vorarbeiten besser
unterstützt worden wären," so Funke. "Jedermann weiß, dass
nationale Arbeiten allein nicht mehr ausreichen."

Gleiches gelte auch für die Tiertransporte. Mehr als eine
halbe Million Kontrollen im vergangenen Jahr hätten bestätigt,
dass dort wesentliche Verbesserungen erreicht worden seien.
Gleichwohl arbeite die Bundesregierung an weitergehenden
Verbesserungen der EU-Regelungen. Sowohl hier wie auch bei
der Forderung der Bundesregierung nach deutlicher Verkürzung
der Transportzeiten für Schlachttiere sei von einer
europaweiten Anstrengung des Tierschutzbundes wenig zu spüren,
sagte der Minister.

Funke warf den Funktionären des Deutschen Tierschutzbundes vor,
nachdem sie ihn beim Aushandeln des EU-Kompromisses zur
Legehennenhaltung allein gelassen hätten, würden sie jetzt bei
der Erarbeitung der nationalen Regelung ein doppeltes Spiel
spielen. Einerseits erbäten sie längere Beratungszeiten,
andererseits beschwerten sie sich öffentlich, dass man in der
Beratung nicht schneller vorankomme. Fortschritte beim
Tierschutz seien auch in anderen Bereichen erzielt worden,
so Funke:

Förderung der ökologischen Tierhaltung (EG-Öko-Verordnung für
die tierische Produktion, neuer Förderpreis ökologischer Landbau,
neues Institut für ökologischen Landbau mit Schwerpunkt
Tierhaltung).

Besserer Tierschutz bei Heimtieren, u.a. die Tierschutz-
Hundeverordnung. Verbesserter Tierschutz bei Zirkustieren,
neue Leitlinien. Tiergerechte Stalleinrichtungen bei anstehender
Änderung des Tierschutzgesetzes. Haltung von Mastgeflügel,
Eckdaten für freiwillige Vereinbarungen werden umgesetzt.
"Wir hätten bei alldem gerne auf mehr sachliche und fachliche
Zuarbeit des Deutschen Tierschutzbundes zurückgegriffen ", so
der Minister.
 



 

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