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AHO Aktuell - 08.09.2000

Höhenvieh und Leineschaf - Nutztierrassen mit Seltenheitswert


(aho) Das sächsische Programm zur Zucht und Haltung gefährdeter
Nutztierrassen zeigt erste Erfolge: Vom "Schweren Warmblutpferd",
eine der ältesten deutschen Pferderassen, gebe es im Freistaat
mittlerweile wieder 636 Stuten. Zu Beginn des Förderprogrammes im
Jahr 1994 seien es nur 464 Tiere gewesen. "Der Bestand der Rasse
ist damit vorerst gesichert", so Sachsens Umwelt- und
Landwirtschaftsminister Steffen Flath. Ein Neueinstieg in das
Förderprogramm sei ab diesem Jahr für diese Rasse nicht mehr
möglich. Bei anderen seltenen Nutztierarten würden die Züchter
nach wie vor mit Haltungsprämien unterstützt. Das Landwirtschafts-
ministerium fördert die Haltung gefährdeter regionaltypischer
Rassen. Doch Geld allein genüge nicht, ohne das Engagement und
den Idealismus der Züchter sei der Erhalt der vom Aussterben
bedrohten Nutztiere nicht möglich, so Minister Flath. So exotisch
ihre Namen auch klingen, eines haben Rotes Höhenvieh (Rind),
Sächsisch-Thüringisches Kaltblut (Pferd), Leineschaf, Skudde
(Schaf) Erzgebirgsziege und Thüringer Wald Ziege gemeinsam - ihre
Rassen sind weltweit vom Aussterben bedroht. Rund 100 000 Mark
stehen deshalb im Jahr 2000 für sächsische Züchter an EU- und
Landesmitteln zur Verfügung. Das Rote Höhenvieh (auch Vogt-
ländisches Rotvieh genannt) steht bei 11 sächsischen Betrieben im
Stall. Hier hat sich die Population in den letzten Jahren von 38
auf 150 Tiere erhöht. Wie schon der Name sagt, ist die Rasse vor
allem im Vogtland verbreitet. Von den Skudden - einer 3 000 Jahre
alten und besonders kleinen Schafrasse - gibt es deutschlandweit
nur noch ca. 1 000 Tiere. 200 davon leben in Sachsen, 40 davon
sind in der Ökologischen Station Borna-Birkenhain (LKrs. Leipziger
Land) zu Hause. Durch Zucht hat der Mensch in 12 000 Jahren eine
große Vielfalt an Nutztierrassen geschaffen und über Jahrhunderte
an seine Umgebung angepaßt. Dabei sind über 5 000 Nutztierrassen
aus rund 30 Arten entstanden. Ein Drittel davon ist existenz-
gefährdet. Jede Woche, so warnt die Welternährungsorganisation
FAO, stirbt eine alte Haustierrasse aus. Potentiell wichtiges
Erbgut geht dabei unwiederbringlich verloren. In Deutschland werden
derzeit 221 verschiedene Nutztierrassen der Arten Rind, Schwein,
Schaf, Ziege und Pferd gehalten.

Nähere Informationen, auch Bildmaterial bei:

Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.,
Tel.: 05542/1864, Fax: 05542/72560.

Sowie bei den Zuchtverbänden für die jeweilige Tierart:

Pferdezuchtverband Sachsen e.V., Tel.: 0351/2579631

Sächsischer Schweinezuchtverband e.V., Tel. 0371/306407

Sächsischer Rinderzuchtverband e.G., Tel.: 0351/2527300

Sächsischer Schaf- und Ziegenzuchtverband e.V., Tel.: 03437/942280

SächsischerRassegeflügelzüchterverband e.V., Tel.: 03724/856278
 



 

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