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AHO Aktuell - 07.09.2000

Zitzenstifte: Mehr Schaden als Nutzen?


(aho) Tierärzte von der Justus-Liebig-Universität in Gießen
haben die Veränderungen Untersucht, die in einer Zitze durch den
Einsatz von Wollzitzenstiften zur Erweiterung des Strichkanals
entstehen. Dabei wurden nach zweimal täglichem Ablassen der Milch
bei zwölf Zitzen von drei eutergesunden Kühen jeweils Wollzitzen-
stifte eingebracht und die Zitzen unter Verband genommen. Bei den
zwölf Zitzen der drei Kontrolltiere wurde nach dem Ablassen der
Milch lediglich ein Zitzenverband angelegt. Die Auswirkungen der
Behandlung wurden bakteriologisch und endoskopisch vor Beginn und
am Ende des fünftägigen Untersuchungszeitraumes dokumentiert.
Täglich wurden die Zitzen mit einem Ultraschallgerät untersucht.
Zusätzlich wurde die Milch makroskopisch beurteilt und die
Zellzahl bestimmt. Die erhobenen Befunde wurden nach Abschluss der
klinischen Studie durch pathologischen Untersuchung überprüft und
verglichen.

Als Schlussfolgerungen aus den Untersuchungsergebnissen stellen
die Tierärzte fest, dass schon 48 Sunden nach der ersten Anwendung
der Wollzitzenstifte entzündliche Veränderungen an den Zitzen
tastbar und mit dem Ultraschallgerät nachweisbar sind.
Am fünften Tag der Untersuchung konnten mit einem Endoskop in den
Zitzen der mit Zitzenstiften behandelten Kühe eine hochgradige
Entzündung der Zisternenschleimhaut festgestellt werden. Die
pathologische Untersuchung dieser Zitzen ergab ebenfalls eine
massive Entzündung der Submukosa und der Schleimhaut bis hin zu
einer vollständigen Zerstörung der oberflächlichen Schichten
der Schleimhaut.

Quelle:

U. Bleul, C. Seeh, J.P. Teifke, R. Hospes, H. Bostedt:
Resultate endoskopischer, sonografischer und histologischer
Untersuchungen an der Zitzenzisternenschleimhaut des Rindes
nach Behandlung mit Wollzitzenstiften
Praktischer Tierarzt 81: 7, 590-601 (2000)
 



 

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