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AHO Aktuell - 07.09.2000

Nitrat schützt das Herz


(eule) Nitrat in Lebensmitteln und Wasser gilt seit Jahren als
gesundheitsschädlich: Als Ausgangsstoff für die Bildung von Nitrit
und Nitrosaminen steht es im dringenden Verdacht, Krebs und
möglicherweise auch Mißbildungen zu fördern. Daneben führt Nitrit
bei Kindern zur Blausucht (Methämoglobinämie). Diese tritt
hierzulande zwar selten auf, kann aber tödlich enden.

Ein schottisches Forscherteam mahnt die Fachwelt nun, auch die
positiven Seiten der lange geschmähten Substanz zu sehen. Die
Fähigkeit des Organismus, einmal resorbiertes Nitrat
aufzukonzentrieren (1 : 10), in den Speichel zu auszuscheiden,
wo es zu Nitrit oxidiert und anschließend wieder verschluckt
wird, spricht für eine physiologische Rolle von Nitrat und den
verwandten Verbindungen.

Bekannt ist, daß Nitrit antibiotisch wirkt. Zusammen mit der
Magensäure könnte es daher als wichtiger nicht-immunologischer
Schutz vor Magen-Darm-Infektionen fungieren. Ein weiterer
Nitratabkömmling, das flüchtige Stickoxid (NO), erweitert die
Blutgefäße, ist in die Zellkommunikation eingebunden und
verhindert das Zusammenklumpen der Blutplättchen. Die Autoren
halten es daher für möglich, daß der herzschützende Effekt
einer gemüsereichen Ernährung zu einem beträchtlichen Teil auf das
darin enthaltene Nitrat zurückzuführen ist.

McKnight GM et al: Dietary nitrate in man: friend or foe?
British Journal of Nutrition 1999/81/S.349-358
 



 

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