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AHO Aktuell - 04.09.2000

Bleivergiftung bei Mastkälbern


(aho) Auf einem schweizer Kälbermastbetrieb waren innerhalb
nur eines Jahres neun Kälber unter stets gleichen Krankheits-
erscheinungen verendet: Bisher völlig gesunde Kälber zeigten plötzlich
und ohne erkennbaren Grund anfallsartige Krämpfe. Sie verendeten rasch.
Bei einem der Kälber, das nicht sofort einging und in eine Klinik
eingeliefert wurde, wurden die folgenden Symptome beobachtet: Das Kalb
war apathisch, appetitlos, knirschte mit den Zähnen und wies ein
mittelgradig gestörtes Allgemeinbefinden auf. Es stand vorne
breitbeinig da, blind, die Augenlider geschlossen. Die Futteraufnahme
war stark reduziert. Während der Untersuchung zeigte das Tier Krämpfe.
Die Bleigehalte von Blut und Niere waren stark erhöht, ebenso die
Bleikonzentrationen im Blut von zwei anderen Kälbern des Betriebes.
Bei der histologischen Untersuchung der Nieren wurden für eine
Bleivergiftung typische Einschlüsse gefunden. Weitere Untersuchungen
auf dem Betrieb erbrachte dann endgültige Klarheit: Die Kälber hatten
eine mit bleihaltiger Farbe bemalte Holzwand beleckt und so für eine
Bleivergiftung ausreichende Mengen an Blei aufgenommen. Nachdem man
die bleihaltige Farbe abgelaugt und die Holzwand neu angestrichen
hatte, traten keine weiteren Fälle von Bleivergiftung mehr auf.

Quelle:

U. Braun, R. Forrer, B. Gansohr, W. Odermatt, F. Diem u. D. Gohm:
Bleivergiftung in einem Kälbermastbetrieb nach
Belecken einer mit bleihaltiger Farbe bemalten Wand
Praktischer Tierarzt 81: 4, 318-323 (2000)
 



 

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