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AHO Aktuell - 30.08.2000

Legehennen: Geschlechtsbestimmung schon im Ei


(eule) Bei der Erzeugung von Legehennen fallen naturgemäß
50% "Abfall" an - die männlichen Tiere. Sie sind weder zum Eierlegen
noch zur Fleischmast geeignet, weil das Federvieh einseitig auf
Legeleistung gezüchtet wurde. Also vergast man die überzähligen Küken,
oder sie werden in einem "Kükenmuser" - einer Maschine aus der
Obstverarbeitung - zu Brei zermatscht. Auf diese Art entsorgen die
Eierproduzenten allein in Deutschland jedes Jahr 50 Mio Küken. Das
Endprodukt bietet sich als Rohstoff für Heimtierfutter förmlich an:
Welcher Hundehalter möchte seinen Liebling heute noch mit Wurstzipfeln
aus der Metzgerei füttern? Da klingt "feines Ragout aus zartem
Geflügel" schon besser.

Der Staat duldet dieses Vorgehen, obwohl es mit dem Tierschutzgesetz
nicht vereinbar ist. Um aus der misslichen Zwickmühle zwischen Gesetz
und Wirtschaftlichkeit zu entkommen, hat das Bundeslandwirtschafts-
ministerium ein Forschungsvorhaben in Auftrag gegeben, mit dem Ziel,
"männliche" Eier schon vor dem Bebrüten zu erkennen. Eine Alternative
wäre das Züchten einer "Zweinutzungsrasse", bei der sowohl der
Fleischansatz als auch die Legeleistung rentabel wären. Dann müssten
bei beiden Eigenschaften Abstriche gegenüber den wirtschaftlicheren
Spezialzüchtungen akzeptiert werden, so dass Eier und Hähnchen
geringfügig teurer würden.



Jaresch H: Ist die Tötung männlicher Küken bei der Erzeugung von
Legehennen rechtmäßig? Ökologie und Landbau 1999/27/S.112
 



 

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