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AHO Aktuell - 28.08.2000

Killer-Mikroben verursachen Fischsterben in US-Gewässern


North Carolina (pte) Forscher der Universität von North Carolina
haben in US-Gewässern den Einzeller "Pfiesteria" entdeckt, der binnen
wenigen Minuten 24 verschiedene Gestalten annehmen kann. Laborstudien
konnten beweisen, dass das von "Pfiesteria piscicida" produzierte
Nervengift auch bei Säugetieren wirkt.

Die zunächst harmlosen Einzeller verwandeln sich kürzester zeit in
eine toxische Form und attackieren Fische. Die Mikroorganismen werden
wahrscheinlich durch einen noch nicht identifizierten Stoff in den
Exkrementen von Fischen angezogen. Das lähmende Gift wirkt sehr rasch
und ist hocheffektiv, schon in niedriger Konzentration sterben die
Fische innerhalb von Minuten.

Pfiesteria-Toxine können auch in die Luft gelangen. Wissenschaftler,
die diese Luft einatmeten, erlitten nervliche Ausfallerscheinungen.
Neben starken Beeinträchtigungen des Kurzzeitgedächtnisses
registrierten die Betroffenen noch lange Zeit später Taubheitsgefühle
in den Händen. Fischer berichteten neben Gedächtnisstörungen von
Hautreizungen und Wunden an Armen und Beinen, ähnlich jenen, die auf
toten Fischen zu finden waren.

JoAnn Burkholder, Biologin und Expertin für Süßwasserflora, bringt
das Auftreten der Killer-Mikroben an der Ostküste von North Carolina
mit der industriell betriebenen Schweine- und Geflügelzucht in
Verbindung. Die Gülle der Tiere wird zur Düngung eingesetzt, Nitrate
und Phosphate aus der Gülle versickern ins Grundwasser oder gelangen
neben den nährstoffreichen Abwässern der Papierindustrie in die
flachen, langsam strömenden Gewässer, die zur Küste führen. In den
überdüngten Gewässern wuchern die Algen und liefern den Pfiesterien
reiche Nahrung.

Im neu erbauten Zentrum für angewandte Wasserökologie ließ das
Burkholder-Team ein Flusscytometer installieren, mit dem sich
verschiedene Algengruppen automatisch identifizieren lassen.
Wissenschaftler wollen nun ein Computer-Modell entwickeln, um
Pfiesteria-Ausbrüche vorhersagen zu können.
 



 

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