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AHO Aktuell - 27.08.2000

CLA - eine Fettsäure mit speziellen Eigenschaften!


(aho) -- Die über das Futter zugeführte CLA (konjugierte Linolsäure)
greift massgeblich in den Fettstoffwechsel der Tiere ein und
beeinflusst die Zusammensetzung des Fettgewebes nachhaltig. In
Fleisch und Fett eingelagerte CLA könnte zudem positive Auswirkungen
auf die Gesundheit des Menschen haben.

Das wissenschaftliche Interesse an den physiologischen
Wirkungen von CLA hat in den letzten Jahren stark zu genommen.
In verschiedenen Untersuchungen bei Mäusen, Ratten und
Kaninchen konnte gezeigt werden, dass diese Fettsäure Krebs
hemmend wirkt, den Fettansatz reduziert und das Auftreten von
Arteriosklerose verringert.

CLA kommt in der Milch und im Fleisch des Wiederkäuers
natürlicherweise vor und stellt für die menschliche Ernährung die
wichtigste Quelle für diese Fettsäure dar. Mehrfach ungesättigte
Fettsäuren aus dem Futterfett dienen dabei einem
Pansenbakterium als Substrat zur Bildung von CLA. Zudem wurde
gezeigt, dass die Wiederkäuer auch aus anderen im Körper
eingelagerten ungesättigten Fettsäuren (trans-Fettsäuren) CLA
produzieren können.

In der Tierernährung ist die Erkenntnis, dass CLA den Fettansatz
reduziert und den Proteinansatz erhöht, von wachsendem
Interesse, zumal es nun möglich ist, CLA in grossen Mengen aus
Sonnenblumenöl herzustellen und als Futterkomponente
einzusetzen.

In verschiedenen Experimenten mit Schweinen, bei denen der
Gehalt an CLA im Körpergewebe gering ist, sind wir den Fragen
nachgegangen, ob deren Gehalt im Fleisch und Fett erhöht werden
kann, ob die Fettzusammensetzung verändert wird und ob der
Körperansatz (Protein-Fettverhältnis) beeinflusst werden kann. In
allen Untersuchungen konnte deutlich nachgewiesen werden, dass
dem Futter beigefügte CLA im Körperfett eingelagert und somit der
Gehalt dieser Fettsäure auch beim Nichtwiederkäuer deutlich
erhöht wird. Es hat sich auch gezeigt, dass CLA im Gegensatz zu
deren mehrfach ungesättigten Fettsäuren das Körperfett stark
härtet. Im Gegensatz zu amerikanischen Studien konnten wir kaum
CLA-Einflüsse auf den Protein- und Fettansatz feststellen. Grund
dafür ist, dass unsere Rassen ein deutlich höheres Protein- und ein
geringeres Fettansatzvermögen haben; damit kann CLA bei uns
kaum zu einer Verbesserung dieses Verhältnisses beitragen. Die
Feststellung, dass CLA angereichertes Körperfett stark gesättigt
ist, kann aus Sicht der Ernährung des Menschen ungünstig sein.
Zudem liegen bis anhin kaum Untersuchungen mit CLA beim
Menschen vor, die die am Tier aufgezeigten positiven Effekte auf die
Gesundheit bestätigen können. Trotzdem kann CLA als
Futterkomponente für die Ernährung des Schweines an Bedeutung
gewinnen, da ein "hartes" Schweinefett zur Produktion von
Dauerfleischwaren vom Metzger gerne gesehen wird.

Quelle:

Pressemitteilung vom 21.8.2000
Dr. Giuseppe Bee
Eidgenössische Forschungsanstalt für Nutztiere
1725 Posieux, Schweiz
Tel. ++41 26 4077 222
E-Mail
 



 

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