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AHO Aktuell - 23.08.2000

Schafhalter befürchten hohe Belastung durch neue BSE-Regelung


(DBV) Die deutschen Schafhalter appellieren an Bundesland
wirtschaftsminister Karl-Heinz Funke und Bundesgesundheitsministerin
Andrea Fischer, die von der Brüsseler EU-Kommission beschlossene
Neuregelung zur Entnahme und separaten Entsorgung von spezifischem
Gewebe bei geschlachteten Tieren nicht hinzunehmen. Nach der Regelung
sollen ab dem 1. Oktober in allen 15 EU-Staaten aus allen
geschlachteten Ziegen und Schafen im Alter von mehr als 12 Monaten
unter anderem das Rückenmark und bei Tieren jeden Alters die Milz
entfernt und separat entsorgt werden. Mit der Brüsseler Entscheidung
werde auf die deutsche Schafhaltung eine massive finanzielle Belastung
zukommen, befürchtet der Vorsitzende der Vereinigung deutscher
Landesschafzuchtverbände (VDL), Adolf Mannheims

Das neue Verfahren stelle das in Deutschland aufgebaute System einer
sicheren Tierkörperverwertung in Frage, während gesundheitspolitisch
fragwürdige Verfahren in anderen EU-Mitgliedstaaten aufgewertet
würden, kritisiert der VDL. Der VDL-Vorsitzende befürchte, dass viele
der über 60.000 Schaf- und Ziegenhalter als Konsequenz das Handtuch
werfen und diesen naturbezogenen landwirtschaftlichen Produktionszweig
aufgeben werden. Er erinnerte daran, dass die Schafhaltung in
Deutschland schon seit vielen Jahren unter erheblichen Einkommens-
einbrüchen leide. So werde Lammfleisch beispielsweise aus Übersee in
großen Mengen auf den deutschen Markt importiert. Deutsche Schafhalter
decken auf Grund ihrer höheren Produktionskosten und der zahlreichen
bürokratischen Auflagen nicht einmal mehr 50 Prozent des heimischen
Lammfleischverbrauches.

Weiterhin sei zu befürchten dass auf Grund der neuen kostenintensiven
Auflagen viele Schafe zum Schlachten in viele hundert Kilometer
entfernte "nicht EU-Staaten" transportiert werden. "Eine Konsequenz,
die nicht im Sinne des Verbraucher- und Tierschutzes sein kann."

DBV vom 17.08.2000
 



 

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