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AHO Aktuell - 11.08.2000

Gentechnisch veränderte Pflanzen werden weltweit geprüft


"Obwohl der Anbau gentechnisch veränderter Kulturpflanzen zurzeit
stagniert, wird die Entwicklung neuer transgener Pflanzen ungebrochen
weitergehen, ebenso wie Freilandversuche und biologische
Sicherheitsforschung". Diese Einschätzung hat Dr. Joachim Schiemann,
Gentechnikexperte der Biologischen Bundesanstalt für Land- und
Forstwirtschaft (BBA) in Braunschweig, aus Kanada mitgebracht. Dort
fandin Saskatoon vom 8. bis 13. Juli 2000 das 6. Internationale
Symposium zur biologischen Sicherheit gentechnisch veränderter
Organismen statt.

Ähnlich wie bei der Herstellung von Arzneimitteln wird die Gentechnik
auch in der Landwirtschaft schon praktisch angewendet. 1999 wurden
weltweit auf rund 40 Millionen Hektar - das ist mehr als die dreifache
Ackerbaufläche Deutschlands -- gentechnisch veränderte Pflanzen
kommerziell angebaut. Begleitend zu dieser Entwicklung werden alle zwei
Jahre Fragen zur Sicherheitsbewertung gentechnisch veränderter Pflanzen,
Mikroorganismen und Tiere in internationalem Rahmen diskutiert. In
Saskatoon trafen sich 280 Experten aus 30 Ländern, die an der
Entwicklung von gentechnisch veränderten Organismen, der
Kommerzialisierung, der biologischen Sicherheitsforschung sowie den
Genehmigungsverfahren beteiligt sind.

Auch im politischen Bereich hatte das diesjährige Symposium einen hohen
Stellenwert. In seiner Ansprache stellte der Ministerpräsident der
Provinz Saskatchewan die Bedeutung der Gentechnik für die Landwirtschaft
heraus.

Mittlerweile ist deutlich geworden, dass ein großer gesellschaftlicher
Bedarf an einer breiten, wissenschaftlich fundierten Diskussion der
biologischen Sicherheit transgener Organismen besteht. Das wurde auch
auf dem Symposium betont. Die Wissenschaftler tragen dieser Entwicklung
Rechnung durch die Gründung einer internationalen Gesellschaft für
biologische Sicherheitsforschung und die Herausgabe einer neuen
Fachzeitschrift mit dem Titel "Environmental Biosafety Research". Auf
diese Weise lassen sich die weltweit durchgeführten Untersuchungen und
Sicherheitsprüfungen an gentechnisch veränderten Organismen bündeln.
Sowohl im Vorstand der Gesellschaft als auch im Herausgebergremium der
Zeitschrift wird die BBA vertreten sein.

"Die Vorträge und Diskussionen haben verdeutlicht, dass im Rahmen der
weltweiten Freilandversuche und des kommerziellen Anbaus keine
Ereignisse aufgetreten sind, die ein Moratorium oder einen Ausstieg aus
der Gentechnologie rechtfertigen würden", bemerkt Schiemann
abschließend. Das von ihm organisierte Vorläufersymposium hatte 1998 in
Braunschweig stattgefunden.

Informationsdienst Wissenschaft (idw) - Pressemitteilung
Senat der Bundesforschungsanstalten im Geschäftsbereich des BML,
11.08.2000
 



 

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