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AHO Aktuell - 25.07.2000

Milch mit Omega-3-Fettsaeuren kann Herz und Kreislauf schützen


Frankfurt (ots) - Nur 400 Milligramm Omega-3-Fettsäuren, davon 300
Milligramm Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), pro
Tag reichen bei gesunden Menschen aus, um Herz und Kreislauf zu
schützen. Das ist das überraschende Ergebnis einer im Mai
veröffentlichten Studie, die Francesco Visioli und andere am Institut
für pharmakologische Wissenschaften der Universität Mailand
durchgeführt wurde (1): Der Verzehr einer mit niedrigen
Konzentrationen von EPA und DHA angereicherten Milch* führte bei den
Studienteilnehmern zum deutlichen Ansteigen von Omega-3-Fettsäuren
im Plasma, zu einer signifikanten Senkung der Triglyceride
(Neutralfette) und einem bedeutsamen Anstieg des "guten", auf die
Blutgefäße schützend wirkenden HDL-Cholesterins. Als wichtige
Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten spielten die
Triglyceride und das "schlechte", die Arterienverkalkung fördernde
LDL-Cholesterin schon in anderen Studien eine Rolle. Diese wiesen
gleichzeitig auch die Schutzwirkung der Omega-3-Fettsäuren EPA und
DHA nach, wie zuletzt die GISSI-Studie (2) und eine Studie aus Dublin
(3), beide 1999 vorgestellt.

In der italienischen Studie erhielten acht Probanden (vier Männer,
vier Frauen) im Alter von 27,1 Jahren + 1,7 Jahre mit normalen
Blutfettwerten, die bereits gewohnheitsmäßig teilweise entrahmte
Milch tranken und während der Studie keinen Fisch aßen, einen Monat
lang täglich einen halben Liter teilweise entrahmter Milch, die 1,7
Gramm Fett pro 100 Milliliter enthielt. Anschließend wurden sie für
die Dauer von sechs Wochen auf täglich einen halben Liter einer
neuartigen, mit 300 Milligramm der Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA
enthaltenden, teilweise entrahmten Milch mit gleichem Fettgehalt
umgestellt. Die hohe Effektivität der "Niedrig-Dosis-Behandlung" mit
Omega-3-Fettsäuren war auch für die Wissenschaftler, die die Studie
durchführten, vollkommen unerwartet. Sie vermuten, dass dabei die
Tatsache eine entscheidende Rolle spielt, dass Milch wegen der feinen
Verteilung der fettlöslichen Stoffe auf extrem kleine "Mizellen" eine
besonders ergiebige Fettabsorption und Bio-Verfügbarkeit der
fettlöslichen Stoffe einschließlich der Omega-3-Fettsäuren
ermöglicht. Zudem werde die Milch langsam, über mehrere Portionen
über den Tag verteilt, getrunken. Dies könne ebenfalls die
Verfügbarkeit der Omega-3-Fettsäuren fördern und die biologischen
Wirkungen potenzieren. Bereits in Vorbereitung befindliche Studien
mit einer größeren Teilnehmerzahl werden die bisherigen Ergebnisse
absichern.

Empfohlene EPA-/DHA-Werte

In Deutschland liegt der Verzehr der LC-PUFA Eicosapentaensäure
(EPA) und Docosahexaensäure (DHA) bei nur 0,1 Gramm pro Tag, da wenig
Fisch gegessen wird. Die international empfohlenen Werte für die
EPA-/ DHA-Zufuhr liegen jedoch zwischen 0,2 und 1,2 Gramm pro Tag,
das entspricht 1,4 bis 8,4 Gramm EPA/DHA pro Woche. Der optimale Wert
zum Beispiel in Schwangerschaft und Stillzeit - 300 bis 400
Milligramm - könnte also bereits mit einem guten halben Liter Milch,
angereichert mit 300 Milligramm EPA/DHA pro halbem Liter, gedeckt
werden.

* Parmalat Plus Omega 3(r)


Arbeitskreis Ernährungs- & Vitamin-Information e.V.

Kontakt:
Leonie Okkerse-Withers
Arbeitskreis Ernährungs- & Vitamin-Information e.V. (evi)
Rembrandtstraße 13, 60596 Frankfurt/M.
Telefon: 069 / 61 90 11, Telefax: 069 / 60 32 73 77

Quellen:
(1) Visioli F et al., Pharmacological Research, Vol. 41, No. 5, 2000,
p 571-576
(2) Gruppo Italiano per lo Studio della Sopravivenza nell'Infarcto
miocardico, The Lancet, Vol. 354, August 7, 1999, p 447-455
(3) Roche HM/Gibney MJ, Lipids 1999; 34 Suppl: p 259-265
 



 

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