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AHO Aktuell - 18.07.2000

Sommer - Hoch bei Euterentzündungen


(aid) - Euterentzündungen kosten die deutschen Bauern im Mittel
sieben Pfennig pro Liter Milch - das entspricht Ertragseinbußen von
mehr als 10 Prozent des Milchpreises. Der Mastitisvorbeugung kommt
daher eine große Bedeutung zu. Immer wieder werden im Sommer merklich
erhöhte Zellzahlen beobachtet. Dieser "Sommerpeak" wird durch das
Zusammenwirken mehrerer ungünstiger Faktoren hervorgerufen: Die
Klimabedingungen vermindern die Abwehrkräfte der Kühe, verschmutzte
Stallbereiche, Liegeflächen und Futter erhöhen die Infektionsgefahr,
und wegen saisonaler Arbeitsüberlastung wird die Melkhygiene
vernachlässigt. In Biobetrieben, die in Bayern im Mittel deutlich
höhere Zellgehalte aufweisen als es dem Landesmittel entspricht, ließ
sich nach Angaben des Tiergesundheitsdienstes durch Kombination von
gezielter Behandlung und konsequenter Melkhygiene die Anzahl
euterkranker Tiere erheblich, nämlich auf weniger als 20 Prozent
senken. Konsequente Milchhygiene bedeutete: Vormelken in Vormelkbecher,
Zitzenreinigung mit Einweg-Euterpapier, Zitzendesinfektion nach dem
Melken, Überprüfung der Fütterung, der Stallhygiene sowie der
Melkanlagenfunktion. Nach Untersuchungen der Thüringer Landesanstalt
für Landwirtschaft konnte unter Verwendung des umweltverträglichen
Desinfektionsmittels Peressigsäure der Keimgehalt stark verringert
werden. Eine kritische Untersuchung der Reinigungsautomaten von
Rohrmelkmaschinen ergab große Unterschiede bezüglich der Reinigungs-
mechanik sowie des Energie- und Wasserverbrauchs. Vor der
Neuanschaffung sollte sich der Landwirt gründlich informieren, die
Hersteller sollten Anregungen zu Verbesserungen umsetzen.

aid, Dr. Sigrid Baars, 20. Juli 2000, Nummer 29
 



 

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