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AHO Aktuell - 14.07.2000

Herkulesstauden: Risiko für Mensch und Tier


Oldenburg (agrar.de) - Immer wieder kommt es in dieser Jahreszeit dazu,
daß bei Erwachsenen, Kindern oder Tieren, nach dem Kontakt mit dem
Riesenbärenklau, der auch Herkulesstaude genannt wird, sonnenbrand-
ähnliche Hautschäden auftreten. Das Pflanzenschutzamt der Landwirt-
schaftskammer Weser-Ems meldet, dass sich Anfragen zur Herkulesstaude
häufen.

Die Staude mit dem wissenschaftlicher Name 'Heracleum pubescens
giganteum' ist im 19. Jahrhundert aus dem Kaukasus eingeführt und
zunächst in Botanischen Gärten kultiviert worden. Sie wird nicht selten
über 3,50 Meter hoch, entfaltet riesige weiße Blütenschirme, bildet
armdicke Stengel aus bevorzugt frische Standorte mit guter Wasser-
und Nährstoffversorgung wie Bachsäume, Weiden und feuchte Ackerränder.

Der Bärenklau ist in vielen Gebieten längst zu einer Bedrohung
geworden. In ihrem Eroberungszug verdrängt die konkurrenzstarke Pflanze
heimische Arten aus ihrer ökologischen Nische - ein Grund dafür, daß
sie bei Naturschützern nicht sehr beliebt ist.

Ihre ätherischen Öle und andere Inhaltsstoffe sind hoch photoaktive
Substanzen, die unter dem Einfluß von Sonnenlicht stark ätzend wirken.
So manch einer hat seinen Kampf gegen den Neuankömmling schon mit
schmerzenden Hautverbrennungen bezahlt. Aber die Inhaltsstoffe der
Blätter und Stengel sind nicht nur äußerlich gefährlich, unter ihnen
befinden sich auch Furocumarine, organische Verbindungen, die als
Krebserreger gelten. Pflanzensaft, über den Mund aufgenommen, kann
sogar zu Atem -oder Gliederlähmungen führen.

Besteht der Verdacht, daß Pflanzensaft der Herkulesstaude auf die Haut
gelangt ist, muß die betroffene Hautpartie sofort gründlich mit Wasser
und Seife abgewaschen werden. Anschließend sollte eine Sonnenschutz-
creme mit hohem Lichtschutzfaktor aufgetragen und die Sonne für zwei
bis drei Tage gemieden werden.

Wer den Riesen-Bärenklau im Garten kultiviert, solle eine weitere
Ausbreitung unbedingt verhindern. Bewährt hat sich das konsequente
Entfernen und Vernichten sämtlicher Blütendolden bald nach der Blüte,
aber unbedingt vor der Samenreife.

Hierbei sollte man sich unbedingt mit geeigneter Kleidung und
Handschuhen vor Hautkontakt schützen. Am einfachsten ist es, die
Pflanzen im Frühjahr, vor Vegetationsbeginn gründlich auszugraben.
Hierbei sind die rübenförmigen Wurzeln so tief wie möglich abzustechen.
Falls es dennoch zum Neuaustrieb kommt, ist die Maßnahme zu
wiederholen. In schwierigen Fällen kann auch die Beratung des
Pflanzenschutzamtes der Landwirtschaftskammer Weser-Ems in Anspruch
genommen werden.

Quelle:

Agrar.de vom 13.07.2000
 



 

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