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AHO Aktuell - 23.06.2000

Kommentar: Impfstoffe hausgemacht


(BfT) Sie passen in die politische Landschaft; nicht kommerziell
von Unternehmen, sondern selbst hergestellt ohne den Ruch von
Industrie und ganz speziell den Anforderungen angepasst -
stallspezifische Impfstoffe haben Konjunktur in deutschen Ställen.

Das Kochrezept scheint einfach: Keimprobe nehmen, anzüchten,
vermehren, suspendieren und mit Formalin quantum satis abtöten.
Schon hat man eine Antigen-Suppe, die sich in jeder einigermaßen
eingerichteten Praxis herstellen lässt. Das Produkt lässt sich
dann auch noch trefflich vermarkten, weil passend dazu der neu
postulierte "Prophylaxenotstand" ausgeglichen werden kann - wenn
es so einfach wäre.

Bestandsspezifische Impfstoffe sind nicht zulassungspflichtig. Sie
unterliegen keinen Qualitäts- und Sicherheitskontrollen, die nur
entfernt vergleichbar sind mit den Anforderungen der Zulassungs-
behörden an kommerziell hergestellte Produkte. Eine experimentelle
Wirksamkeitsüberprüfung ist von vornherein ausgeschlossen. Es darf
nicht sein, dass im heimischen Labor nach Gutdünken, z.B. Formalin
oder andere Konservierungsmittel zugegeben werden, ohne die
festgelegten Grenzwerte zu beachten.

Stallspezifische Impfstoffe können dann einen Beitrag zur
Tiergesundheit und zum Verbraucherschutz leisten, wenn sichergestellt
ist, dass die Anforderungen an diese Impfstoffgruppe in einer Risikoab-
schätzung dem gleichen Sicherheitsniveau entsprechen, das von
kommerziellen Impfstoffen gefordert wird und diese Anforderungen von
der behördlichen Überwachung auch konsequent überprüft werden. (ms)

BfT SPECIAL Nr. 20 Juni 2000
 



 

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