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AHO Aktuell - 16.06.2000

Nutztierhaltung: Infektionsbekämpfung mit Peressigsäure


(aid) - Schnelle Wirksamkeit gegenüber Bakterien, Viren und Pilzen,
rückstandsfreier Abbau, keine Resistenzbildung, gute Verträglichkeit
und kein Ertragsausfall durch Wartezeiten - das sind wesentliche
Punkte, die für einen Einsatz von Peressigsäurepräparaten in der
Nutztierhaltung sprechen können. Wie die Zeitschrift "Der praktische
Tierarzt" berichtet, können Peressigsäurepräparate (PES) zur
allgemeinen Infektionsprophylaxe eingesetzt werden - sowohl im
tierleeren Stall als auch als Zwischendesinfektion in belegten Buchten.
PES-Produkte weisen naturgemäß eine starke Korrosionsaktivität auf,
die durch Zusatz von Korrosionsschutzmitteln verringert wurde. PES-
haltige Mittel sind auch bei tieferen Temperaturen bis etwa 0 °C
einsetzbar. Bestehende hartnäckige Infektionsherde konnten durch
tägliche Reinigungs- und PES-Desinfektionsmaßnahmen erfolgreich
bekämpft werden: so z.B. Dysenterie in einem Sauenbestand (0,4 % PES)
oder verschiedene Krankheiten im Zusammenhang mit der Ablammperiode
bei Schafen (0,6 % PES). Euterwäsche mit 0,2%iger PES-Lösung reduzierte
bei Kühen schnell den Keimgehalt auf der Euterhaut, ohne die Haut
selbst zu schädigen. Mit PES-Lösungen ließen sich Eutertücher,
Melkzeuge und Zitzen erfolgreich desinfizieren. Zum Zitzentauchen
sollten spezielle Zitzentauchmittel mit DLG-Gütezeichen verwendet
werden. Bei Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut, die häufig durch
bakterielle Erreger und/oder Pilze verursacht sind, konnten nach
Einsatz eines PES-Präparats, das lokal als Antiseptikum angewandt
wurde, gute bis sehr gute Heilungserfolge beobachtet werden.
Auffallend positiv war die gute Uteruskontraktion bei den zur Brunst
kommenden Tieren. PES- Uterusinfusionen erwiesen sich auch bei
Stuten erfolgreich gegen Gebärmutterentzündungen. Die durch Pilze
verursachte Hauterkrankung Rindertrichophytie konnte durch manuelle
Waschverfahren und anschließenden Wiederholungsbehandlungen durch
Sprühverfahren mit PES-Präparaten bekämpft werden. In akut erkrankten
Beständen kann die PES-Behandlung mit einer anschließenden Impfung
kombiniert werden.

Als weitere Anwendungsbereiche wurden "Ferkelruß" und Euter-
Innenschenkelekzem bei Kühen beschrieben. Anwender sollten nicht länger
als 3 - 4 Stunden in Dauerkontakt mit PES-Lösungen arbeiten, bei
großflächigen Anwendungen ist für eine ausreichende Belüftung zu sorgen.

Dr. Sigrid Baars
aid, 15. Juni 2000, Nummer 24
 



 

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