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AHO Aktuell - 07.06.2000

Bt - Mais: Keine Gefahr für Schmetterlinge

Neue Studie widerlegt negative Forschungsergebnisse


Urbana-Champaign (pte) - Wissenschaftler der University of Illinois
haben jetzt nachgewiesen, dass eine weitverbreitete Schmetterlingsart
problemlos neben zur Schädlingsbekämpfung genverändertem Mais leben
kann. Der Blütenstaub von Bt-Mais schadet dem Schwalbenschwanz nicht.
Diese Forschungsergebnisse stehen in Gegensatz zu einer berühmten
Studie der Cornell University, die nachwies, dass der Monarchfalter
durch den Blütenstaub des genveränderten Mais unabsichtlich
gefährdet wurde. Beide Studien untersuchten den Einfluss von
Bt-Mais auf die Landschaft. Diesem Mais wurde ein Gen (Bacillus
thuringiensis - Bt)eingepflanzt, das ihn für einen der Hauptschädlinge,
den Europäischen Maiszünsler, giftig macht. Die Studien
unterscheidet, dass die frühere vorwiegend im Labor durchgeführt
wurde, während die aktuelle Labor- und Feldarbeit kombinierte.

Die Wissenschaftlerin May Berenbaum setzte mit ihren Kollegen Larven
des Schwalbenschwanzes auf Topfpflanzen, die sie entlang eines
genveränderten Mailsfeldes aufstellten. Während sieben Tagen blieben
die Töpfe während des Pollenfluges stehen. Obwohl viele der Larven
starben, konnten die Wissenschaftler keinen Zusammenhang zwischen ihrem
Tod und ihrem Aufenthaltsort oder den aufgenommenen Pollen herstellen.
Die meisten Larven fielen laut Berenbaum Räubern zum Opfer. Rund 98
Prozent sterben auch unter normalen Umständen. Auch im Labor zeigten
die Larven keine negative Reaktion auf die mit Maispollen bedeckten
Blätter. Der Schwalbenschwanz wird als weniger empfindlich als der
Monarchfalter angesehen. Er ist jedoch viel eher diesen Pollen
ausgesetzt, da er über Generationen im Sommer immer wieder die
gleichen Orte aufsucht.

Berenbaum erklärt, dass jede Art von Landwirtschaft einen Einfluss
auf Organismen hat, die nicht zur Zielgruppe gehören. "Es gibt
keine Möglichkeit die Auswirkungen der Landwirtschaft verschwinden
zu lassen. Idealerweise können nur diese Auswirkungen mit den besten
Mitteln so gering wie möglich gehalten werden." Die Ergebnisse der
Studie bedeuteten aber auf keinen Fall einen Freibrief für den Einsatz
genveränderten Organismen in der Schädlingsbekämpfung. In diesem Jahr
wird auf rund 18 Prozent der amerikanischen Maisfelder Bt-Mais angebaut
werden. Die Forschungsergebnisse wurden in den Proceedings of the
National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht.
 



 

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