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AHO Aktuell - 02.06.2000

Bt-Mais: Keine ernährungsphysiologischen Unterschiede festellbar


(iwd) Zwischen konventionell erzeugtem und gentechnisch verändertem
Futtermais (Bt-Mais) gibt es keine ernährungsphysiologischen
Unterschiede. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Instituts
für Tierernährung der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL)
in Braunschweig. In der neuen Ausgabe des ForschungsReports,
der Zeitschrift des Senats der Bundesforschungsanstalten, stellen sie
Ihre Untersuchungen vor.

Die Agrarforscher fütterten je 20 Mastrinder rund acht Monate mit
Silage aus einer der beiden Maissorten. Mastleistung und Schlacht-
ausbeute waren in beiden Gruppen gleich. Parallel dazu wurde an
Hammeln die Verdaulichkeit der Futterpflanzen überprüft. Auch hierbei
ergaben sich nahezu identische Werte. Legehennen und Schweine, die
mit Maiskörnern aus konventionellem Mais und Bt-Mais gefüttert wurden,
zeigten ebenfalls keine Unterschiede in ihrer Leistung.

Auch andere gentechnisch veränderte Futterpflanzen bezogen die
Braunschweiger Wissenschaftler mit in die Untersuchungen ein. So wurden
Schweine mit herbizidtolerantem Mais beziehungsweise herbizidtoleranten
Zuckerrüben gefüttert. Bei keinem der gemessenen Parameter ergaben sich
signifikante Unterschiede zu den entsprechenden konventionellen
Vergleichspflanzen, weder bei den Nährsstoffen der Pflanzen noch in der
Mastleistung der Versuchstiere.

Für Professor Dr. Gerhard Flachowsky, der die Untersuchung geleitet hat,
kommen die Ergebnisse nicht überraschend: "Herbizidtolerante
Kulturpflanzen und Bt-Mais haben gegenüber ihren Ausgangslinien keine
wesentlich veränderten Inhaltsstoffe", erläutert er. "Daher haben wir
erwartet, dass sie sich auch in ihrer ernährungsphysiologischen
Bewertung nicht voneinander unterscheiden." Dennoch sei die Studie aus
Sicht eines vorbeugenden Verbraucherschutzes nötig gewesen.

Sollten in Zukunft durch gentechnische Maßnahmen wichtige Inhaltsstoffe
wie Aminosäuren, Fettsäuren oder Enzyme in den Pflanzen verändert
werden, hält Flachowsky weiterführende Untersuchungen für erforderlich.
Aus Sicht der Tierernährung wären zum Beispiel Futterpflanzen
erstrebenswert, die weniger unerwünschte Inhaltsstoffe aufweisen und im
Verdauungstrakt des Tieres besser verwertbar sind. Solche Pflanzen
würden nicht nur effizienter eingesetzt werden können, sondern auch die
Umweltbelastung durch tierische Exkremente verringern. Viele dieser
Wünsche, so Flachowsky, ließen sich langfristig durch die "herkömmliche"
Pflanzenzüchtung erfüllen. Mit der Gentechnik stünde jedoch ein
Instrumentarium zur Verfügung, das Veränderungen im Erbgut der Pflanze
kurzfristig und mit relativ großer Genauigkeit ermöglichte.

Der ForschungsReport 1/2000 ist kostenlos zu beziehen über die
Geschäftsstelle des Senats der Bundesforschungsanstalten,
Tel.: 0531/299-3396
eMail


Informationsdienst Wissenschaft (idw) - Pressemitteilung
Senat der Bundesforschungsanstalten im Geschäftsbereich des BML,
31.05.2000
 



 

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