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AHO Aktuell - 18.05.2000

Kanada schützt seine Grenzen mit Geflügel

Hühner sollen vor dem gefährlichen West-Nile-Virus warnen


Ottawa (pte, 18. Mai) - Das amerikanische Wissenschaftsmagazin New
Scientist berichtet in seiner jüngsten Ausgabe, dass Kanada seine
Grenzen mit Hühnern als Viren-Wächter vor dem West Nile Virus schützen
will. Zu diesem Zweck sollen entlang der 2.500 Kilometer langen Grenze
von Sasketchwan bis zu den Atlantischen Provinzen Hühnerbatterien
aufgestellt werden.

Ein Mitarbeiter des Kanadischen Instituts für Seuchenkontrolle sagte,
dass die Batterien einmal pro Woche auf eine mögliche Infektion durch
das Virus getestet werden. Das gelte aber auch für tote Vögel, die in
der Wildnis gefunden werden. Das West-Nile-Virus WNV wird von Insekten
auf Vögel übertragen. An der Ostküste der USA gab es kurz vor dem
Ausbruch, im Vorjahr, ein Massensterben von Wildvögeln. Tote Krähen
im New Yorker Bronx Zoo waren die ersten Anzeichen, dass WNV auch die
Metropole erreicht hatte.

Das Virus forderte sieben Menschenleben, darunter auch einen Kanadier,
der sich in New York aufhielt. Fast 50 Personen erkrankten an
Hirnhautentzündung. Die New Yorker Stadtverwaltung wendete 10 Mio.
Dollar für Pestizide auf. Trotzdem befürchten die Stadtväter, dass es
auch heuer wieder zu Erkrankungen an WNV kommen könnte, da die
Insekten in U-Bahnschächten optimal überwintern konnten. Das Kanadische
Gesundheitsministerium befürchtet auch ein Übertragen des Virus auf
weite Teile Kanadas. "Das Virus ist weitverbreitet in Afrika, im Nahen
Osten und in Europa, einige Teile Kanadas haben ähnliche klimatische
Verhältnisse wie Stammländer des WNV", schreibt das kanadische National
Laboratory For Desease Control in seiner jüngsten Aussendung. Zum
jetzigen Zeitpunkt können jedoch keine verlässlichen Angaben gemacht
werden, ob WNV bereits nach Kanada gelangt sei.

Die amerikanischen Gesundheitsbehörden vermuten, dass das WNV über
geschmuggelte exotische Vögel nach Nordamerika gekommen war.
 



 

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