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AHO Aktuell - 01.05.2000

Spurenelemente: Essentiell für die Fruchtbarkeit


(aho) Spurenelemente sind essentiell für die Funktion zahlreicher
Enzyme und anderer Proteine. Sabine Leonhard-Marek vom Physiologischen
Institut der Tierärztlichen Hochschule Hannover berichtet in der
Fachzeitschrift "Tierärztliche Praxis" über die biochemischen oder
physiologischen Effekte der Spurenelemente. Eine Wirkungen auf die
Fruchtbarkeit ist für eine Vielzahl von Spurenelementen wie Zink,
Selen, Jod, Kupfer und Mangan bekannt.

Zinkionen sind an Prozessen der Zellteilung, der Entwicklung und
Differenzierung sowie an der Kontrolle der Genexpression beteiligt.
Zinkmangel beeinträchtigt deshalb sowohl die Spermatogenese
(Spermabildung) als auch die embryonale Entwicklung und den
Geburtsablauf. Indirekte Effekte auf die Fruchtbarkeit ergeben sich
aus der Bedeutung von Zinkionen für Futteraufnahme, Immunabwehr und
Vitamin-A-Stoffwechsel. Selenabhängige Enzyme schützen Membranen vor
oxidativen Schäden, sind am Prostaglandinstoffwechsel beteiligt und
katalysieren die Bildung von Schilddrüsenhormonen. Ein Selenoprotein
trägt zur Stabilität von Spermien bei. Selenmangel beeinträchtigt
die Spermaqualität und wird mit Nachgeburtsverhaltungen und Metritiden
(Gebärmutterentzündungen) assoziiert. Die jodhaltigen Schilddrüsen-
hormone sind an der Funktion der Ovarien (Eierstöcke), am Wachstum der
Hoden und an der Entwicklung der Jungtiere im Mutterleib beteiligt.

Die Cu,Zn-Superoxiddismutase verhindert Membranschäden, ihr Fehlen
erhöht die embryonale Mortalitätsrate. Kupfermangel beeinträchtigt
die Entwicklung, Kupferüberschuß die Lebensfähigkeit der Spermien.
Kupfer ist außerdem essentiell für die Immunabwehr.

Manganabhängige Enzyme sind an der Bereitstellung von Steroidhormonen
beteiligt, schützen vor Membranschäden und fördern die Motilität von
Spermien. Für die exakte Diagnose eines Spurenelementstatus müssen
meist mehrere Parameter bestimmt werden.

Sabine Leonhard-Marek betont ausdrücklich, daß aufgrund zahlreicher
Interaktionen zwischen den Spurenelementen sowie ihrer zum Teil
toxischen Effekte zusätzliche Gaben nur kontrolliert erfolgen
sollten.

Quelle:

Sabine Leonhard-Marek
Warum beeinflussen Spurenelemente die Fertilität?
Tierärztliche Praxis Großtiere Heft 2 / 2000, S. 60 ff.
 



 

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