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AHO Aktuell - 13.03.2000

Kühe: Mehr Licht - mehr Milch


Münster (LK). Kühe geben in hellen Ställen mehr Milch. Während zum
Beispiel im Geflügelsektor seit 60 Jahren Beleuchtungsprogramme zur
Optimierung der Legeleistung genutzt werden, wird in der
Milchviehhaltung die richtige Beleuchtung als Steuerungsinstrument
dagegen häufig übersehen. Sie wird bei der Planung, dem Bau und Betrieb
von Milchviehställen kaum berücksichtigt. Wie die Landwirtschaftskammer
Westfalen-Lippe mitteilt, haben zahlreiche Untersuchungen gezeigt, dass
Kühe in hellen Ställen mehr Milch geben: Mehr Licht erhöht die
Futteraufnahme und schafft dadurch die Voraussetzungen für höhere
Milchleistungen.

Internationale Versuche haben zum Ergebnis geführt, dass die
Beleuchtungsdauer zwischen 16 und 18 Stunden am Tag betragen sollte.
Das Ein- und Ausschalten erfolgt per Schaltuhr, eventuell in Verbindung
mit einem automatischen Dimmer. Um spürbare Effekte zu erzielen, muss
die Beleuchtungsstärke kräftig erhöht werden. Mindestens 200 Lux,
gemessen in Kopfhöhe der liegenden Kühe. Bei diesen Lichtverhältnissen
kann ein
Mensch beispielsweise eine Zeitung gut lesen. Von Dauerbeleuchtung im
Kuhstall ist allerdings abzuraten. Kühe benötigen eine Dunkelphase von
täglich sechs bis acht Stunden, damit der Hormonhaushalt nicht aus den
Fugen gerät. Eine schwache Orientierungsleuchte schadet aber nicht.

Eine durch künstliches Licht auf 16 bis 18 Stunden verlängerte
Beleuchtungsdauer steigert die Milchleistung gegenüber einer Haltung
bei nur 13,5 Stunden Licht am Tag um 5 bis 16 Prozent. Die
Leistungssteigerung tritt allerdings mit zeitlicher Verzögerung ein.
Der Effekt auf die Milchinhaltsstoffe ist uneinheitlich: Der Eiweiß-
und Laktulosegehalt scheint nicht beeinflusst zu werden, wogegen der
Milchfettgehalt in einigen Untersuchungen zu- und in anderen Fällen
abnahm. Fruchtbarkeitsmerkmale können nach den bisherigen
Ergebnissen durch Lichtprogramme nicht verbessert werden.

Agrar Aktuell, Ausgabe 9 vom 09.03.2000
 



 

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