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AHO Aktuell - 12.03.2000

Kommentar: Salmonellenüberwachung


(ED) Die Überwachung des Salmonellenstatus in Schweine haltenden
Betrieben ist wichtig. Sie gehört in ein Hygienemanagement der
landwirtschaftlichen Betriebe eingebunden. Das macht das
Bundeslandwirtschaftsministerium mit dem Vorstoß für eine
nationale Verpflichtung zur Salmonellenüberwachung deutlich.
Der Stellenwert solcher Hygienemaßnahmen lässt bislang in
Deutschland noch etwas zu wünschen übrig. Das zeigt das Ende
1999 abgelaufene freiwillige Programm zur Reduzierung des
Eintrags von Salmonellen über Schlachtschweine in die
Fleischgewinnung. Es hat in der eineinhalb jährigen Laufzeit
nicht ganz die erwünschten Resonanz erhalten. Im Gegenteil,
die zur Verfügung stehenden Mittel wurden noch nicht einmal
ausgeschöpft.

Eigentlich müssten die Maßnahmen zur Salmonellenkontrolle der
Konkurrenten im Ausland eine Sogwirkung auf alle deutschen Erzeuger
und Verarbeiter ausüben. Erfreulicherweise zeigt sich in den
intensiven Verdelungsregionen Deutschlands bereits seit geraumer
Zeit ein Trend, in Hygienemaßnahmen zu investieren. Auch werden
zunehmend in der Schweinemast Rein-Raus-Verfahren etabliert, die
eine umfassende Stall- und Bestandshygiene erleichtern.

Auch der Futterhygiene wird mehr und mehr Aufmerksamkeit gewidmet.
Angesichts der Kosten und des Aufwands, den die Salmonellen -
überwachung verursacht, haben sich die Schlachtunternehmen aber
nicht auf ein freiwilliges Weiterführen einigen können. Es gibt
zwar regional oder projektgebunden bereits Finanzsspritzen oder
Finanzierungskonzepte für solche Salmonellenüberwachungen. Eine
einheitliche Regelung über die Tierseuchenkassen oder über die
CMA-Gebühren jedoch wäre hilfreich, um Anreize zu schaffen.
Denn die schwierige Preissituation auf dem Schlachtschweinemarkt
hat zur Folge, dass keiner der Beteiligten sich zusätzliche Kosten,
selbst wenn sie sich unter einem Pfennig je Kilo Schlachtgewicht
bewegen, freiwillig aufbürdet. Die Erzeugerseite hält sich zudem
bedeckt, weil die Schlachtbetriebe bisher keine Preisunterschiede
zwischen dem Angebot überwachter und nicht überwachter Bestände
machen. Würde ein Bonus auf Salmonellen überwachte Schweine
gezahlt, so sähe die Sache anders aus.

Bestimmte Schlachthöfe haben die Salmonellenüberwachung jedoch
bereits etabliert und werden jetzt nicht unbedingt einen Schritt
zurückgehen. Zudem ist damit zu rechnen, dass Prüfsiegelprogramme
die Überwachung des Salmonellenstatus als Teilnahmevoraussetzung
aufnehmen werden. Alle Landwirte und Erzeugerorganisationen
sollten sich deshalb ihrer Verantwortung für den Hygienestatus
stellen. Die freiwillige Teilnahme an einer Salmonellenüberwachung
kann dies klar demonstrieren. In der Geflügelwirtschaft wird hart
am Salmonellenstatus gearbeitet. Wer sich in der Schweineerzeugung -
in enger Zusammenarbeit mit den Schlachtbetrieben - der
Verantwortung genauso stellt, wird in Zukunft über einen
Wettbewerbsvorteil verfügen.

Quelle:
Ulrike Buchmann, Frankfurt am Main
"Freiwillig"
Kommentar AGRARZEITUNG ERNÄHRUNGSDIENST
Aktueller Wochenend-Kommentar vom 11. März 2000
 



 

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