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AHO Aktuell - 10.03.2000

Kaviar: Internationales Symposium in Berlin


(iwd) Vom 13. bis 15. März findet im Berliner Institut für
Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)ein Internationales Symposium
statt, das sich mit dem Schutz, der Zucht und Nutzung von Stören sowie
der Produktion von Kaviar befasst. An dem Symposium nehmen
Wissenschaftler aus acht Ländern teil. Es bildet den Abschluss des
EG-Copernikus-Projektes "Produktion von Kaviar aus Oocyten und
ovulierten Eiern verschiedener Störarten".

Von den weltweit ca. 26 Störarten werden vorwiegend 3 als Lieferanten
des echten Kaviars genutzt. In den Ländern ihrer Verbreitung um das
Kaspische und das Schwarze Meer sind diese Arten ein wichtiger
Wirtschaftsfaktor.

Diese Bestände stehen mittlerweile durch Gewässerverschmutzung,
-verbauung und drastische Überfischung am Rand des Aussterbens. Nach
Jahrzehnten geregelter Nutzung z. B. der russischen Vorkommen durch
Aussetzen von zeitweise über 100 Millionen junger Störe in die
natürlichen Gewässer ist die Situation dort durch die politischen
Veränderungen erheblich verschärft worden.

Zum Schutz der Störe wurden daher 1997 auf Druck Deutschlands und der
USA auf der Conference on International Trade of Endangered Species
(CITES) in Harare weltweit für alle Störarten Handelsbeschränkungen
erlassen.

Während die Kaviarproduktion gegenüber den 70er Jahren heute auf
weniger als ein Zehntel gesunken ist, hielt die Nachfrage nach Kaviar
ungebrochen an und ließ den Preis teilweise explodieren. So kostet ein
Kilo Kaviar des russischen Hausen (Beluga) derzeit etwa 5000 Dollar.
Dies waren wesentliche Gründe dafür, Kaviar aus Wildfängen durch solchen
aus Aquakultur zu ergänzen und durch die kontrollierte Aufzucht den
Druck auf die natürlichen Bestände zu vermindern.
Die Voraussetzungen für eine solche Kaviarproduktion zu schaffen, war
Ziel des erwähnten EU-Copernikus-Projektes, in dem französische,
rumänische, moldawische und deutsche Wissenschaftler zusammenarbeiten.
In der Fischzucht soll ein dem Wildfang vergleichbares Produkt gewonnen
werden. Das gastgebende Berliner Institut hat in diesem Rahmen die
biochemischen Analysen zur Zusammensetzung des Kaviars durchgeführt und
den Einfluss der Nahrungskette auf das Endprodukt sowie die
Schadstoffbelastung durch Umweltgifte untersucht.

Es gibt aber noch eine Reihe von Problemen zur künstlichen Nachzucht
der Störe, die eine erfolgreiche Umsetzung der Kaviarproduktion
gegenwärtig limitieren. Das dreitägige Symposium soll den aktuellen
Stand der Forschung dokumentieren und die Perspektiven aufzeigen.
An der international vernetzten Störforschung ist das IGB in exponierter
Weise (Reproduktionsbiologie, Gefrierkonservierung von Sperma,
Wiedereinbürgerung) beteiligt.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. F. Kirschbaum, Tel.: (030) 64181 -610
e-mail
Dipl.-Biol. J. Gessner, Tel.: (030) 641 81 -626
e-mail
Leonore Fischer, Tel.: (030) 64181-610

Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten des
Berliner Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)


Quelle:

Informationsdienst Wissenschaft (idw) - Pressemitteilung
Forschungsverbund Berlin e.V., 10.03.2000
 



 

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