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AHO Aktuell - 28.02.2000

Wissenschaftler unterstützt weltweit Gentechnik


Karlsruhe (ots) - Der Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik (WGG)
begrüßt und unterstützt eine jetzt veröffentlichte
Wissenschaftler-Deklaration zur Gentechnik in der Landwirtschaft.
Weit über 1.000 Forscher aus aller Welt haben die Deklaration bereits
unterzeichnet und es werden täglich mehr. Zu den Unterzeichnern
gehören auch die beiden Nobelpreisträger James Watson (Nobelpreis für
Medizin 1962) und Norman Borlaug (Friedensnobelpreis 1970).

Die Deklaration bezeichnet gentechnische Methoden als bedeutendes
und sicheres Instrument, das durch die Optimierung von
Landwirtschaft, Gesundheitsvorsorge und Umweltschutz einen wichtigen
Beitrag zur Verbesserung der Lebensumstände weltweit leisten kann.

Die verantwortungsvolle genetische Veränderung von Pflanzen sei
nicht neu. Sie werde im Rahmen der traditionellen Pflanzenzüchtung
routinemäßig vorgenommen. Das Einbringen neuer Gene in einen
pflanzlichen Organismus mit Hilfe der Gentechnik sei präziser, aber
keinesfalls riskanter als traditionelle Methoden der
Pflanzenzüchtung, die zum Teil seit vielen Jahrhunderten benutzt
werden.

Die Erklärung weist darauf hin, dass kein Lebensmittel - völlig
unabhängig vom Herstellungsprozess - zu 100 Prozent risikofrei sei.
Eventuelle Risiken bei Lebensmitteln seien ein Resultat ihrer
biologischen Eigenschaften und der in ihnen enthaltenen Gene, nicht
jedoch der in der Herstellung verwendeten Methoden. Es sei Aufgabe
der Wissenschaft, dafür Sorge zu tragen, dass Lebensmittel, in deren
Herstellungsprozess gentechnische Methoden Anwendung finden, genauso
sicher als konventionelle Lebensmittel sind.

Während die bereits im Handel befindlichen gentechnisch
veränderten Nutzpflanzen vor allem Vorteile für die Umwelt und für
Landwirte hätten, versprächen künftige Entwicklungen direkte Vorteile
für Verbraucher. Dazu zählten zum Beispiel verbesserte
ernährungsphysiologische Eigenschaften, gesündere Pflanzenöle und
erhöhter Vitamingehalt.

Die Deklaration schließt mit einem Aufruf an die Politik,
zukünftige Entscheidungen in diesem Bereich auf der Basis solider
wissenschaftlicher Erkenntnisse zu treffen. Auch sei es aus
wissenschaftlicher Sicht sinnvoll, dass sich solche Entscheidungen
auf die Eigenschaften des Endprodukts (d.h. eines Lebens- oder
Futtermittels) konzentrieren und nicht auf das Herstellungsverfahren.

Die Deklaration wurde von Professor C.S. Prakash entworfen. Er ist
Direktor des Zentrums für Pflanzenbiotechnologie an der renommierten
Tuskegee University in Alabama/USA und Mitglied des neu gegründeten
Beratergremiums des US-Landwirtschaftsministeriums für Fragen der
landwirtschaftlichen Gentechnik.

Im Folgenden finden Sie den kompletten Deklarationstext im
englischen Original. Auf der Internet-Website
www.agbioworld.org

sind sowohl die Deklaration als auch die Namen der Wissenschaftler
einsehbar, die die Deklaration bereits unterzeichnet haben.

Scientists In Support Of Agricultural Biotechnology

We, the undersigned members of the scientific community, believe
that recombinant DNA techniques constitute powerful and safe means
for the modification of organisms and can contribute substantially in
enhancing quality of life by improving agriculture, health care, and
the environment.

The responsible genetic modification of plants is neither new nor
dangerous. Many characteristics, such as pest and disease resistance,
have been routinely introduced into crop plants by traditional
methods of sexual reproduction or cell culture procedures. The
addition of new or different genes into an organism by recombinant
DNA techniques does not inherently pose new or heightened risks
relative to the modification of organisms by more traditional
methods, and the relative safety of marketed products is further
ensured by current regulations intended to safeguard the food supply.
The novel genetic tools offer greater flexibility and precision in
the modification of crop plants.

No food products, whether produced with recombinant DNA techniques
or with more traditional methods, are totally without risk. The risks
posed by foods are a function of the biological characteristics of
those foods and the specific genes that have been used, not of the
processes employed in their development. Our goal as scientists is to
ensure that any new foods produced from recombinant DNA are as safe
or safer than foods already being consumed.

Current methods of regulation and development have worked well.
Recombinant DNA techniques have already been used to develop
'environmentally-friendly' crop plants with traits that preserve
yields and allow farmers to reduce their use of synthetic pesticides
and herbicides. The next generation of products promises to provide
even greater benefits to consumers, such as enhanced nutrition,
healthier oils, enhanced vitamin content, longer shelf life and
improved medicines.

Through judicious deployment, biotechnology can also address
environmental degradation, hunger, and poverty in the developing
world by providing improved agricultural productivity and greater
nutritional security. Scientists at the international agricultural
centers, universities, public research institutions, and elsewhere
are already experimenting with products intended specifically for use
in the developing world.

We hereby express our support for the use of recombinant DNA as a
potent tool for the achievement of a productive and sustainable
agricultural system. We also urge policy makers to use sound
scientific principles in the regulation of products produced with
recombinant DNA, and to base evaluations of those products upon the
characteristics of those products,
rather than on the processes used in their development.

Über uns:

Die Mitglieder des Wissenschaftlerkreises Grüne Gentechnik eint
ein optimistisches, aber nicht unkritisches Verhältnis zur Grünen
Gentechnik. Sie bekennen sich zu einem verantwortlichen Umgang mit
dieser Zukunftstechnologie und zur Verantwortung, als
Fachwissenschaftler an der kontroversen öffentlichen Debatte aktiv
teilzunehmen. Dem Kreis gehören rund 80 deutsche, österreichische und
Schweizer Wissenschaftler aus den Bereichen Ernährungswissenschaften,
Lebensmitteltechnologie, Molekularbiologie, Mikrobiologie und
Pflanzenzüchtung an.




Kontakt:
Prof. Dr. Klaus-Dieter Jany
Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik
Haid-und-Neu-Straße 9, 76131 Karlsruhe
Tel: +49 (0)721 - 66 25 455; Mobil: 0171 - 42 32 957
Fax: +49 (0)721 - 66 25 457; +49 (0)7247 - 89 611
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