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AHO Aktuell - 21.02.2000

EHEC: Schadenersatz in Millionenhöhe


(aho) Ein sechsjähriger britische Junge erhält eine Entschädigung
in Millionenhöhe, nachdem er sich während einer Besuches mit seiner
Vorschulklasse auf einer Farm einen schweren Hirnschaden durch Coli -
Bakterien (EHEC) zugezogen hat. Tom Dowling lag zwölf Tage im Koma
und ist jetzt lebenslang an den Rollstuhl gefesselt. Mit seinen Eltern
kann er sich nur durch Augenzwinkern verständigen. Mediziner konnten
als Quelle der giftbildenen Coli - Bakterien eine Ziege identifizieren.

Die Londoner Gemeinde Barnet und die örtliche Schulbehörde übernehmen
nach einem mehrjährigen Rechtsstreit mit der Schadenersatzzahlung
die Verantwortung dafür, dass sie während des Besuchs der
Vorschulkinder auf der Farm "der Hygiene zu wenig Aufmerksamkeit
geschenkt haben". (1)

EHEC-Keime sind sehr infektiös, es genügen schon 10 bis 100, um
eine Infektion hervorzurufen. In den allermeisten Fällen verläuft
sie als harmloser Durchfall. Bei Kleinkindern, älteren Menschen und
Patienten mit geschwächtem Immunsystem kann es durch die Toxine
(Bakteriengifte) der EHEC-Bakterien zum hämolytisch-urämischen
Syndrom (HUS) kommen. Hierbei werden die Nieren und die rotem
Blutkörperchen geschädigt. Die Nierenschäden können eine Dialyse
oder Transplantation notwendig machen. Als weitere Komplikationen
sind Hirnschäden und Schäden an Herz und Bauchspeicheldrüse bekannt.
Das HUS führt in etwa 10% der Fälle zum Tode. (2)

(1) Andrew Buncombe:
Farm and council admit liability for e-coli boy
The Independent, 18 January 2000


(2) Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC):
Ein Erreger macht »Karriere«

 



 

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