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AHO Aktuell - 09.02.2000

Bienenmangel zerstört Nahrungsgrundlage vieler Tierarten


Münster (agrar.de) - Die sinkende Anzahl der Bienen in Deutschland
beklagen Bienenforscher anläßlich einer Imkerei-Fachtagung der
Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe und der Universität Münster.
Nach Auskunft der Wissenschaftlers würden die Lebensräume für
blütenbestäubende Insekten und die Zahl der Bienenvölker durch
Besiedlung, Versiegelung der Oberflächen und monotoner Bepflanzung
stetig kleiner.

Allein im Kammergebiet Westfalen-Lippe sei die Zahl der Bienenvölker
in den vergangenen zehn Jahren etwa um gut 20 Prozent auf nur noch
40 000 Völker gesunken, sagte Werner Mühlen, Referent für Bienenkunde
zur Nachrichtenagentur dpa. Wenn die Zahl der Bienen noch weiter
zurückgehe, werde sich das auch durch Einbußen in der Landwirtschaft
bemerkbar machen. Denn Obstbäume, Raps und Sonnenblumen seien wie
viele andere Pflanzen auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen.
Neben dem Mangel an Bienen beklagen die Forscher auch einen Rückgang
der Imkerzahlen. 'Es ist für Imker nicht mehr rentabel, Bienen zu
züchten und die Völker werden immer häufiger durch Krankheiten
belastet', sagte Mühlen. Zur Imkerei-Fachtagung in Münster erwarten
die Veranstalter rund 500 Imker und Bienenforscher.

Nach Angaben des Landwirtschaftsverband Westfalen-Lippe gab es 1999
bundesweit 87.400 Imker, die 828.000 Bienenvölker betreuen und
22.000 Tonnen Honig produzierten, etwa 45 Prozent mehr als 1998.
Mit einem Honigverbrauch von rund 2,1 Kilogramm pro Kopf und Jahr
stehen die Deutschen an der Spitze in Europa. Nur ein Viertel des
Honigbedarfs decken die heimischen Imker. Importhonig kommt vorwiegend
aus China, Argentinien und Mexiko.
 



 

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