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AHO Aktuell - 01.02.2000

Können Salmonellen sprechen?


(aho) Schon lange ist bekannt das Pheromone bei Insekten und
Säugetieren dazu dienen, Geschlechtspartner anzulocken. Aber
offensichtlich nutzen auch Salmonellen einen Botenstoff, um andere
Salmonellen "zu den Waffen zu rufen". Die Tierärztin Jean Guard-Petter,
von der "ARS - Southeast Poultry Research Unit" in Athens, USA, hat
bei ihren Versuchen mit dem Lebensmittelvergifter Salmonella
enteritidis festgestellt, dass dieser Keim den Botenstoff Acyl-
Homoserin-Lacton (AHL) produziert. Durch AHL angeregt, steigern
Salmonellen ihr Wachstum und ihre Virulenz ganz erheblich. Sie sind
so viel besser in der Lage, Lebewesen zu befallen und Krankheiten
hervorzurufen. In einem Huhn senden die Salmonellen gewöhnlich kleine
Mengen an AHL aus. Sind sie aber in einem engen Bereich - zum Beispiel
in der Milz einer Henne - vereint, reichert sich das AHL an,
Wachstumrate und Virulenz steigen und die Salmonellen sind in
der Lage, ein Ei zu besiedeln.

Petter vermutet, dass ein Ei in einer Gemeinschaftsanstrengung zweier
verschiedenen Salmonellenstämme besiedelt wird. Zunächst sind es
Pfadfinder - Salmonellen, die von den Hennen oral aufgenommen,
vom Darm zur Milz gelangen. Diese Pfadfinder sind nicht sonderlich
infektiös. Sie sind aber in der Lage, eine "Spur" für solche
Salmonellen zu legen, die AHL produzieren und sich im Körper der
Henne rasant vermehren können.

Jill Lee; New Salmonella Finding-Inter-Bacterial Communication!
Agricultural Research Magazine January 2000 - Vol. 48, No. 1, S. 11
 



 

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