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AHO Aktuell - 28.01.2000

AfT-Symposium: Experten warnen vor Rinderseuchen


(bft) Das Hygienemanagement kann noch verbessert werden! Dies
war eine der Kernaussagen des AfT-Symposiums, das im November 1999
im Rahmen der Feierlichkeiten "50 Jahre Tiergesundheitsdienst Bayern
e.V." in Grub stattfand. Aber - so die Einschränkung der Experten -
es bestehe noch erheblicher Nachholbedarf in Sachen Hygienemanagement
und Seuchen-Vorsorge in den Betrieben. Eine gute Tiergesundheit jedoch
sei eine wichtige Voraussetzung für eine wettbewerbsfähige Produktion
auf hohem Niveau. Hygiene in der Milchviehhaltung ist die Voraussetzung
für eine leistungsfähige und qualitativ hochwertige Produktion. "Die
deutsche Rinderhaltung bleibt - wenn auch unter starkem Konkurrenzdruck
- wettbewerbsfähig", so Prof. Dr. J. Zeddies von der Universität
Hohenheim.

Insgesamt liege der Hygienestandard in der Rinderhaltung noch weit
hinter dem der Geflügel- und Schweinehaltung zurück. (Prof. Dr. Volker
Moennig, TiHo Hannover) Dabei gebe es keinen Grund zur Entwarnung, denn
viele anzeigepflichtige Seuchen wie z. B. die Maul- und Klauenseuche
(MKS) stellten weiterhin eine ernst zu nehmende Gefahr dar. Eine
Einschleppung des Erregers über illegale Nahrungsmitteleinfuhren aus
z. B. Osteuropa, Nordafrika oder aus der Türkei, und die Verfütterung
von Speiseabfällen an Schweine mit nachfolgendem Übergreifen der
Infektion auf Rindviehbestände sei nicht auszuschließen. Vor allem für
Gebiete mit dichter Tierbesiedlung müssten daher effiziente
Maßnahmenkataloge zur Vorbeugung und Notprogramme für den Ernstfall
erarbeitet und weiterentwickelt werden.

Neben der Verschärfung staatlicher Regelungen, beispielsweise einer
strengeren Kontrolle der EU-Grenzen, müsse durch eine forcierte
Bewußtseinskampagne auf die Seuchengefahr aufmerksam gemacht werden.
Für die Viehhalter bedeute dies, gemeinsam mit dem betreuenden Tierarzt
über eine Optimierung der Haltungsbedingungen nachzudenken und kritische
Bereiche im Betriebsablauf zu erkennen. Beispiele dafür seien z.B. die
Schaffung eines gesunden Stallklimas, die Verbesserung des allgemeinen
Gesundheitszustandes durch Impfprophylaxe sowie ein umfassendes
Hygienemanagement. Eine besondere Herausforderung stelle in diesem
Zusammenhang die Berücksichtigung der unterschiedlichsten Belange von
Tier-, Verbraucher- und Umweltschutz dar, ohne dass dabei die
Wirtschaftlichkeit der Produktion leide.

Quelle: Tiergesundheit im Blickpunkt, Nr. 32 / Januar 2000 S. 3
 



 

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