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AHO Aktuell - 25.01.2000

Schweiz: Leistungsförderer-Verbot ein Boomerang


(aho) Vor einem Jahr wurde in der Schweiz der Einsatz von
Leistungsförderern im Tierfutter per Parlamententschluss verboten.
Wie die Schweizer Zeitung "Der Bund" in ihrer Ausgabe vom 25.01.200
berichtet, ist die Bilanz ernüchternd. Die Ferkel und Kälber sind
danach krankheitsanfälliger geworden, die Tierärzte setzen jetzt
viel früher und stärker Antibiotika zur Therapie ein. Das Verbot
der Leistungsförderer erweist sich so als Boomerang, wie Fachleute
an der Front berichten. «Wir werden wahrscheinlich einen Antibiotika
-Mehrverbrauch in der Therapie haben», erklärt der Luzerner
Kantonstierarzt Paul Infanger. «Das ist auch unseren Rückmeldungen
zu entnehmen», bestätigt Werner Koch, Sprecher der Gesellschaft
Schweizer Tierärzte (GST).

Den Grund für den steigenden therapeutischen Verbrauch orten
Tierärzte in erster Linie im Verbot der Leistungsförderer.
Dieser Abwehrschirm habe «etwas bewirkt», erklärt der Berner
Tierarzt Peter Steffen. «Die Jungtiere waren widerstandsfähiger.»
Für GST-Vertreter Werner Koch ist das Verbot der Leistungsförderer
ohnehin «fachlich unbegründet - aber von der Politik gewünscht».
Man habe «das Kind mit dem Bade ausgeschüttet», findet er. Besser
als Verbote wären laut Koch verstärkte Information und Ausbildung.
«Wir müssen die Bauern von den Vorteilen überzeugen.»


Quelle: Der Bund (Schweiz), Ausgabe vom 25.01.2000
 



 

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