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AHO Aktuell - 20.01.2000

BSE/vCJD: Weniger Opfer erwartet


(aho) Die grauenhafte Vorstellung, dass Millionen von britischen
Bürgern an der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob Krankheit (vCJD)
erkranken und zu Tode kommen, muss nach Meinung britischer
Wissenschaftler vom "Wellcome Trust Centre for the Epidemiology of
Infectious Disease" in Oxford revidiert werden. Die jetzt
vorliegenden Fakten legen eher nahe, dass sich die Zahl der möglichen
Opfer im Bereich einiger Tausend bewegt.

Die Wissenschaftler haben in ihrem Berechnungsmodell berücksichtigt,
wie viele BSE - infizierte Kühe geschlachtet wurden, welche Mengen an
infiziertem Material als Lebensmittel verkauft wurden und wie sich
die Zahl der BSE - Erkrankungen bei Rindern über die Jahre entwickelt
hat. Zusätzlich wird angenommen, dass nur ein begrenzter Anteil der
britischen Bevölkerung für die vCJD empfänglich ist. Alle bisher
bekannten vCJD - Opfer hatten in ihrem Erbgut zwei Gene für das
sogenannte "PrP" (Prionen - Protein). Diese Eigenschaft haben nur
40% aller Briten. Ob das Fehlen eines dieser Gene vor der vCJD
schützt oder nur den Ausbruch der Erkrankung verzögert, ist noch
nicht geklärt.

In diesem Modell nutzen die Wissenschaftler die Zahl der vCJD - Fälle
aus den Jahren 1999 und 2000, um die maximale Zahl der Opfer
vorherzusagen. 1999 ist nach ihrer Meinung ein Wendepunkt. Sterben
in diesem Jahr fünfzehn oder weniger Menschen an vCJD, so werden
maximal eine halbe Millionen Opfer vorhergesagt. Erkranken im Jahre
2000 die gleiche Anzahl von Menschen, dann sollen es insgesamt
maximal 14.000 Fälle sein.

Bisher wurden im Jahre 1999 neun Fälle von vCJD in Groß Britannien
offiziell bestätigt (National CJD Surveillance Unit in Edinburgh).

Quellen:
Proceedings of the Royal Society B, vol 267, S. 23
New Scientist magazine, 22 Jan 00.
 



 

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