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AHO Aktuell - 11.01.2000

Saugferkel: Gesundheit von Anfang an

Frühzeitige Metaphylaxe steigert Wirtschaftlichkeit


(aho) Trotz optimierter Fütterung und hygienische Haltungsbedingungen
verenden immer noch 11 bis 19% aller geborenen Ferkel noch während der
Säugezeit. In Problembetrieben können diese Verluste auf 25% steigen.
Gründe hierfür sind neben unzureichenden Geburtsgewichten und
Erdrückungsverlusten Infektionen mit Streptokokken, Staphylokokken, E.
coli, Mycoplasmen und Actinobacillus pleuropneumoniae. Reservoir für
diese Keime ist die Sau, Umwelt und ältere Ferkel. Als Eintrittspforten
dienen der Nabel, kleine Verletzungen, Kastrationswunden, der Magen -
Darm - Trakt und die Atemwege. Insbesondere Ferkel, die die hinteren
Zitzen der Sau besaugen, sind durch die Nähe zum After und der Scheide
einem massiven Infektionsdruck ausgesetzt. So entwickeln sich viele
Würfe deutlich auseinander. Untergewichtige Ferkel holen erfahrungs -
gemäss diesen Entwicklungsrückstand auch während der gesamten
Mastperiode nicht auf.

Hier setzt ein in vielen Ländern der Erde (USA, China, Japan, Mexiko
und Spanien) erfolgreich erprobte und praktizierte "Pre - weaning -
Gesundheitskonzept" an. Dabei wird den Saugferkeln ein Breitspektrum -
antibiotikum (Excenel®/Excenel® RTU, Pharmacia & Upjohn) als
Metaphylaxe intramuskulär am ersten, siebten (je 0,4 ml) und am Tag des
Absetzens (0,8 ml um den 21. Lebenstag) injiziert.

Die Ergebnisse belegen eine deutliche Reduktion der Verluste und eine
erstaunliche Steigerung der Tageszunahmen. Eine 5000 Ferkel umfassende
Untersuchung belegt, dass durch die metaphylaktische Behandlung die
Verluste von 11 auf 7,5% verringert werden konnten. Dr. Alberto
Morillo Alujas aus Huesca in Spanien beziffert den Gewichtszuwachs am
Tag des Absetzen im Vergleich zu unbehandelten Kontrollgruppen mit
400 - 500 g. In der achten Lebenswoche sind es nach seiner Aussage
1000 g.

Nach Meinung von Dr. Paul Yeske, praktizierender Tierarzt aus
Minnesota den USA spiegelt sich das bessere Wachstum und die
gesteigerte Gesundheit in einer verbesserten Futterverwertung,
deutlich reduziertem Arzneimitteleinsatz in der Mast und kürzerer
Mastdauer wieder. So ergab sich bei Versuchen in den USA ein
Mehrgewinn von 5 US - Dollar pro Mastschwein.

Quelle:

Becker, N.; Protecting pigs from day one,
pig international, Juni 99, Vol 29, Nr. 6, s. 23 - 24
 



 

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