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AHO Aktuell - 22.12.1999

Überraschungs-Eier


(eule) Auch die Geflügelbranche arbeitet an einer bunten Palette
nützlicher Verbesserungen. Neben der Züchtung krankheitsresistenter
Rassen gilt es, die Futterverwertung zu verbessern. Hühner, deren
Verdauungssäfte gentechnisch um eine “Cellulase” ergänzt werden,
lassen sich mit billigeren Pflanzenabfällen füttern und machen weniger
Mist. Per Gentechnik soll auch das Verhalten der Tiere an die
Wünsche ihrer Halter angepaßt werden: Wer Puten-Eier für
Brütereien produziert, möchte möglichst viele Eier. Leider pflegen
Truthühner ihre Legetätigkeit schnell zu beenden, um selbst zu
brüten. Die Gentechnik will die uneinsichtigen Puten dazu bringen,
ihr Brutverhalten endlich aufzugeben. Es fehlt auch nicht an
Versuchen, Hühner besser an die Käfige anzupassen, um ihnen
so lästige Wünsche wie das Staubbaden abzugewöhnen.

Eine erfolgreiche Anwendung der Gentechnik ist bereits heute
die Produktion von Arzneimitteln auf Eiweißbasis in Eiern. Der
Vorteil transgener Hennen liegt darin, dass das Medikament
sauber verpackt nur im Ei gebildet und das Huhn nicht ungewollt
mit dem Arzneimittel therapiert wird. Dagegen gelangt das
Fremdprotein bei der Produktion in der Milch immer auch in den
Blutkreislauf des Rindes. Zahlreiche transgene Hühnerscharen
stehen bei der Pharmaindustrie in Lohn und Stall. Bei dem
Krebsmedikament Interferon ist die Ausbeute mit 0,1 g pro Ei
beachtlich. Allein die Fa. GeneWorks in Michigan produziert in
ihren Ställen vierzehn Medikamente für sechs Pharmaunternehmen -
welche, ist jedoch Geheimsache (New Scientist v. 13.11.1999/ S.25).

Bonneau M, Laarveld B: Biotechnology in animal nutrition,
physiology and health. Livestock Production
Science 1999/59/S.223-241



 



 

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