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AHO Aktuell - 17.12.1999

Nationaler Rückstandskontrollplan: Ergebnisse veröffentlicht

Keine Verbrauchergefährdung durch Tierarzneimittel


(aho) Seit 1989 gibt es das von den Ländern gemeinsam mit dem
Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und
Veterinärmedizin (BgVV) durchgeführte Programm zur Überwachung von
Lebensmitteln tierischer Herkunft auf Rückstände von unerwünschten
Stoffen. Die Proben werden nach europaweit einheitlichen Maßstäben in
verschiedenen Produktionsstufen vom Stall über den Schlachthof bis zur
ersten Verarbeitungsstufe gezogen.

Im Jahre 1998 wurden Tiere und tierische Erzeugnisse auf 320 Stoffe
geprüft. Es ergaben sich keine Hinweise auf ein Verbraucherrisiko durch
Rückstände von Tierarzneimitteln, Pflanzenschutzmitteln oder anderen
unerwünschten Stoffen. Im Vergleich zu den Vorjahren sind insgesamt
weniger verbotene Stoffe bei lebensmittelliefernden Tieren nachgewiesen
worden. Fälle von Missbrauch wurden z. B. Beispiel bei Clenbuterol und
Estradiol aufgedeckt. Chloramphenicol wurde trotz des seit August 1994
bestehenden Anwendungsverbotes immer noch vor allem in Proben aus
Tierproduktionsbetrieben und nur vereinzelt bei geschlachteten Tieren
gefunden. 1998 konnten gegenüber dem Vorjahr bei Rindern und Schweinen
vermehrt Rückstände im Bereich von unter 0,5 µg/kg (also < 0,0000005
g/kg) nachgewiesen werden, was insgesamt zu einem geringen Anstieg der
Chloramphenicolbefunde von 0,74 % im Jahr 1997 auf 1,38 % im Jahr 1998
bei diesen Tierarten führte. Bei der Interpretation solcher Ergebnisse
muss sicherlich auch der ständige Fortschritt in der instrumentellen
Analytik berücksichtigt werden, der dazu führt, dass immer geringere
Rückstandsmengen sicher ermittelt werden können.

Schweine und Puten betroffen

Bei zugelassenen Arzneimitteln wurden Überschreitungen von Höchstmengen
in etwa 0,44 % der untersuchten Proben nachgewiesen. Betroffen waren
hier überwiegend Schweine. Aber auch Puten lieferten positive Ergebnisse
bei Sulfonamiden und Antibiotika (Tetracyclinen).


Kupfer

Weiterhin wurden immer noch ungewöhnlich hohe Kupferkonzentrationen in
Kalbslebern fest. In der Regel liegt der Kupfergehalt bei Kälbern, die
unter natürlichen Bedingungen (Mutterkuhhaltung) aufgezogen werden,
unter 100 mg je Kilogramm Leber. Werte über 200 mg Kupfer je Kg Leber
wurden 1998 noch bei 38% der Proben gefunden. Auch hier ist die Tendenz
rückläufig ist. 1995 wurde noch in 50% der Proben ein Wert von über 200
mg gemessen. Das BgVV empfiehlt, auf die Verwendung von Kalbslebern bei
der Zubereitung von Kindernahrung zu verzichten. Die Hersteller von
Säuglings- und Kleinkindnahrung haben sich hierzu freiwillig
verpflichtet.

Kontaminanten

Der Nationale Rückstandskontrollplan umfasst auch die Ermittlung der
Belastung von tierischen Lebensmitteln mit weiteren unerwünschten
Stoffen aus der Umwelt, sogenannten Kontaminanten. Die Ergebnisse
zeigen, dass die Belastung insgesamt rückläufig ist. Bei älteren Tieren
muss aber immer noch mit hohen Belastungen der inneren Organe wie Leber
und Niere gerechnet werden. Aus diesem Grund dürfen die Lebern und
Nieren von Schweinen, die zur Zucht benutzt wurden und von Pferden nicht
mehr zur Gewinnung von Lebensmitteln verwendet werden. Gleiches gilt für
die Nieren von über 24 Monaten alten Rindern.


Die Ergebnisse des Nationalen Rückstandskontrollplanes 1998 sind
im Internet unter der auf den Seiten des BgVV einzusehen. Klicken Sie
hier.


Quellen:
1. Pressemeldung des BgVV, 17/99 vom 17. Dezember 1999

2. Nationaler Rückstandskontrollplan 1998 - Ergebnisse der amtlichen
Rückstandsuntersuchungen der Länder - Zusammenfassung Deutschland
 



 

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