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AHO Aktuell - 01.12.1999

Euterbesaugen: Viele Faktoren wirken zusammen.


(aho) Euterbesaugen bei Aufzuchtrindern und Milchkühen kann
zu Euterschäden und dem Verlust von wertvollen Zuchttieren führen.
In einer epidemiologischen Studie der Eidgenössischen
Forschungsanstalt für Nutztiere (Schweiz) wurden Faktoren
identifiziert, die das Auftreten von Euterbesaugen beeinflussen,
und anschliessend mit Verhaltensbeobachtungen überprüft.
Euterbesaugen entwickelt sich aus dem gegenseitigen Besaugen
von Kälbern. Ein ungünstiges Fütterungsmanagement während
der Entwöhnungsphase führt dazu, dass sich diese
Verhaltensabweichung etabliert.

Die sich aus diesen Resultaten ergebenden Empfehlungen für die
Praxis könnten mehrheitlich aus einem Lehrbuch der
Rinderfütterung stammen. Zu betonen ist, dass all die genannten
Faktoren zusammenwirken und nicht isoliert betrachtet werden
dürfen. Zur Prävention von Euterbesaugen empfehlen die
Wissenschaftler der Eidgenössischen Forschungsanstalt für
Nutztiere: Kälber sollten die Möglichkeit zu Auslauf und
Aussenkontakt haben. Kälber sollten so früh wie möglich
bestes Raufutter bekommen und erst abgesetzt werden, wenn
sie ausreichend Grund- und Kraftfutter aufnehmen. Besonders
während des Absetzens muss sichergestellt sein, dass der
Energiebedarf gedeckt ist, dabei sollte als Energiefuttermittel
Kraftfutter gegenüber Maissilage bevorzugt werden. Kälber und
Jungrinder sollten Ad-libitum-Raufutter zur Verfügung haben.
Rinder mit hoher Besaugaktivität sollten möglichst früh identifiziert
werden. Für eine Beobachtung bietet sich die Zeit nach der
Abendfütterung an.


Keil N.M., Audigé L.; Prävention von Euterbesaugen bei
Aufzuchtrindern und Kühen, Agrarforschung, 6(11-12),
429-432, 1999


 



 

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