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AHO Aktuell - 25.11.1999

Kälber: Weniger Besaugen bei verschließbarem Tränkestand


(aid) - Gruppenhaltung von Kälbern begünstigt das gegenseitige
Besaugen der Kälber. Diese Unart kann zwar vielfältige Ursachen
haben, ein Grund dafür wird in der ungenügenden Befriedigung
des natürlichen Saugreflexes der Kälber gesehen. Besonders
häufig tritt Besaugen deshalb im Anschluss an die Milchaufnahme
auf. Bei Kälbern, die im Fressgitter gefüttert werden, bleibt häufig
deshalb das Gitter einige Zeit nach dem Füttern noch geschlossen,
um den Saugreflex ausklingen zu lassen. Bei Tränkeautomaten
lässt sich dieser "Trick" jedoch nicht anwenden.

In einer Untersuchung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für
Agrarwirtschaft und Landtechnik (FAT) in Tänikon wurde ein
verschließbarer Tränkestand getestet. Hierzu wurde das Verhalten
von Kälbern in einem offenen Abrufstand verglichen mit dem
verschließbaren Modell. Im verschließbaren Stand drücken die
Kälber ein Pendel zur Seite, das nach hinten ausschwingt und den
Stand damit verschließt. Die Tiere können ungestört ihre Milchration
abrufen, sie können nicht wie beim offenen Stand durch andere Tiere
bedrängt und aus dem Stand geschoben werden. So war es auch
nicht überraschend, dass Kälber im geschlossenen Stand bei der
Milchaufnahme 6,4 Minuten verweilten, die Vergleichstiere dagegen
nur 3,4 Minuten. Dabei war besonders die Zeit, die die Tiere mit
dem Leersaugen des Nuckels verbrachten, verlängert. Mit dem
längeren Saugen am Milchautomaten verbunden war ein
nachweisbar geringeres Besaugen von Artgenossen in
Zusammenhang mit der Milchaufnahme: Mehr als die Hälfte der
Kälber des geschlossenen Stands besaugte nie ein anderes Kalb,
während es beim offenen Stand kein Tier gab, das nie einen
Artgenossen besaugte.

Kleine Kälber hatten gelegentlich Schwierigkeiten mit dem Pendel,
so dass der Stand nicht vollständig verschlossen wurde, aber auch
hier konnte kein Kalb aus dem Stand verdrängt werden.

aid, Dr. Sigrid Baars


 



 

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