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AHO Aktuell - 13.10.1999

Ohrmarken: Oft genug nur eine unsichere Tierquälerei

Wann kommen die tierfreundlichen Transponder?


(aho) Herkunftssicherung und Rückverfolgbarkeit des Fleisches bis
zum Landwirt und zum Einzeltier sollen nach der BSE – Krise
Instrumente sein, verlorenes Vertrauen der Verbraucher zurück zu
gewinnen. Nun stößt aber die Durchführung der Verordnung (EG)
Nr. 2629/97 auf ganz praktische Probleme. Die Ohrmarken reißen
insbesondere bei Tieren in der Mutterkuhhaltung aus und führen zu
erheblichen Verletzungen mit eitrigen Entzündungen der Ohrmuscheln.
Gleichzeitig ist so die Identität der Tiere nicht mehr eindeutig
feststellbar. Das Argument: „Ohrmarke ausgerissen“ lädt geradezu
dazu ein, Ohrmarken zu manipulieren.

Kraft Verordnung muss in die verletzten und entzündeten Ohren
innerhalb weniger Tage dieselbe Ohrmarke erneut eingezogen
werden. Eine Qual! Reißen die Ohrmarken wiederholt aus, verbleiben
insbesondere bei älteren Tieren nur noch zerfetzte „Ohrfragmente“.

Schon häufiger wurde von Tierschützern und Fachleuten diese Art
der Kennzeichnung kritisiert und auf die Möglichkeit verwiesen, die
Rinder mit unter die Haut eingepflanzten ISO - Transpondern
unveränderbar zu kennzeichnen. Wann kommen endlich die
Transponder? Sie sind eine tierschonende Alternative mit deutlich
höher Identitätssicherheit!

Bilder von verstümmelten Ohren und Rechtsgrundlage:
Verordnung (EG) Nr. 2629/97 der Kommission vom 29. Dezember
1997 mit Durchführungsvorschriften zur Verordnung (EG)
Nr. 820/97 des Rates im Hinblick auf Ohrmarken, Bestandsregister
und Pässe im Rahmen des Systems zur Kennzeichnung und
Registrierung von Rindern. Amtsblatt Nr. L 354 vom 30/12/1997
S. 0019 – 0022 finden Sie hier


 



 

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