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AHO Aktuell - 06.10.1999

Verantwortungsvoller Umgang mit Antibiotika

Kommentar des BfT


(BfT) Dieses Stichwort wird derzeit von allen Beteiligten in
Veterinär-
und Humanmedizin großgeschrieben. Auch die Industrie hat sich mit
diesem Begriff eingehend beschäftigt und erläutert, was sie darunter
versteht. Noch ist die Vielfalt der Interpretationen groß. Die Aussagen
reichen von simplen politischen Verbotsforderungen für bestimmte
Antibiotikagruppen über die gesetzliche Festschreibung von Antibiotika
1. und 2. Wahl bis zu Konzepten, wie ein ordnungsgemäßer Antibiotika
-Einsatz aussehen sollte.

Zur Durchsetzung eines verantwortungsvollen Umgangs mit diesen
Stoffen sind alle Beteiligten gefordert. Einerseits Hersteller und
Anwender, die den Einsatz auf das notwendige Maß beschränken,
klare Indikationen vorgeben und entsprechende Begleitdiagnostik
und ein Monitoring durchführen, andererseits auch der Gesetzgeber,
der durch angemessene Regulierung die Möglichkeiten aufrechterhält,
kranke Tiere zu behandeln.

Einer Resistenzentwicklung wird durch gezielte Behandlung mit
spezifischen Wirkstoffen entgegengewirkt. Dazu ist ein breites
Spektrum an Wirkstoffklassen notwendig, nicht eine Reduktion
auf wenige gesetzlich festgelegte Klassen. Je geringer die
therapeutische Vielfalt wird, desto schneller entwickeln sich
Resistenzen. Diese grundsätzliche Erkenntnis wurde inzwischen
auch von der europäischen Zulassungsbehörde bestätigt.

Es kann nicht der richtige Weg sein, Wirkstoffe, z.B. zur
Behandlung von Puten, in der EU komplett zu verbieten mit der
Folge, dass sich östlich der Gemeinschaftsgrenzen ein lebhafter
Markt entwickelt, auf dem man am Straßenrand Dimetridazol
sackweise kaufen kann. So wird überzogener Verbraucherschutz
ins Gegenteil verkehrt. (ms)

Lesen Sie hierzu auch den AHO-Hintergrundbericht:
Blinde Regulierungswut gefährdet Arzneimittelversorgung!

Anschrift des BfT:

Bundesverband für Tiergesundheit
Aennchenplatz 6
53173 Bonn
Tel.: 02 28/31 82 96
Fax: 02 28/31 82 98

Besuchen Sie die Webpage des BfT
oder schreiben Sie ein e-mail an den BfT


 



 

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