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AHO Aktuell - 02.10.1999

Rinderpraxis: Kochsalzverluste bei Durchfall ausgleichen


München (aho) --- Ältere Kälber mit Durchfall, deren Allgemeinbefinden
nicht oder nur wenig gestört ist, können ihren Natriumhaushalt
selbständig ausgleichen, wenn sie die Möglichkeit bekommen, Wasser
und Salz (z. B. in Form eines Salzlecksteins) in ausreichender Menge
aufzunehmen. So lautet eine der Kernaussagen einer aktuellen
Veröffentlichung der II. Medizinischen Tierklinik der Ludwig-
Maximilians-Universität München.

Die Untersuchung zeigt, daß Hyponatriämien (niedrige Natriumgehalte
im Blut unter <130 mmol/l) bei älteren Kälbern mit Durchfall deutlich
häufiger vorkommen als bei Kälbern mit Neugeborenendiarrhö.

50 Kälbern im Alter von vier Wochen bis fünf Monaten mit Durchfall
und Hyponatriämie wurde Natriumchlorid (Kochsalz) meist auf oralem
Weg verabreicht. Innerhalb von maximal vier Tagen erreichten 44 der
50 Patienten physiologische Natriumwerte (130 mmol/l) im Serum.
Es wurden Mengen von 0,61-6,05 mmol Natrium pro kg Körpermasse
benötigt, um die Serumnatriumkonzentration um 1 mmol/l anzuheben.

Die insgesamt benötigte Natriumzufuhr ist offensichtlich nicht nur vom
Ausgangswert der Serumnatriumkonzentration, sondern auch von den
aktuellen Verlusten über den Kot, also von der Schwere des Durchfalls,
abhängig.

Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung unterstreichen die
Notwendigkeit, Kälbern freien Zugang zu Salz (Salzleckstein) und
Wasser zu gewähren.

Quelle:

Lorenz, I. u. G. Rademacher Bedeutung und Therapie der Hyponatriämie
bei älteren Kälbern mit Durchfall.
Tierärztliche Praxis (Großtiere) Heft 5, 1999

Informationen zum Thema Kochsalzvergiftung beim Kalb
erhalten Sie hier.

Zusätzliche Informationen, wie man Kälberdurchfall ohne Antibiotika
behandelt, erhalten Sie in der AHO-Veröffentlichung:
Resistenzen: Antibiotika bei Kälberdiarrhöe in der Kritik.


 



 

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