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AHO Aktuell - 25.09.1999

Bt-Mais: Keine schädliche Wirkung erkennbar


Wittenberg (aho) -- Im Januar 1997 hat die EU – Kommission das
Inverkehrbringen eines gentechnisch modifizierten Maises genehmigt.
Dieser Mais hat eine erhöhte Toleranz gegen das Herbizid
Glufosinatammonium und trägt ein Gen des Bodenbakteriums Bacillus
thurengiensis (Bt) im Erbgut, was ihm eine „Maiszünzlerresistenz“
verleiht. Obwohl die Veränderungen minimal sind, wird von Kritikern
der Gentechnologie immer wieder die Frage der substantiellen
Gleichwertigkeit von herkömmlichen und gentechnisch veränderten
Pflanzen gestellt. Nach der OECD dürfen sich gentechnisch
veränderte Lebensmittel von vergleichbaren konventionell
hergestellten Erzeugnissen nicht wesentlich unterscheiden und
müssen unbedenklich für den Verzehr sein. Im Falle von
Futterpflanzen bezieht sich diese Gleichwertigkeit sowohl auf die
Inhaltsstoffe als auch auf die ernährungsphysiologischen Kriterien,
wie Verdaulichkeit und Energiegehalt.

Zur Beurteilung der substantiellen Gleichwertigkeit wurden
Verdauungsversuche an Hammeln und langfristige Fütterungsversuche
an Mastbullen und Milchkühen durchgeführt und anlässlich des 12.
Maiskolloquiums 1999 am 24. und 25. März 1999 in Wittenberg
vorgestellt.

Aus den Versuchsergebnissen läßt sich ableiten, dass keine
nennenswerten Unterschiede hinsichtlich der
Rohnährstoffzusammensetzung zwischen konventionellem Mais
und Bt – Mais bestehen. Die aus den Rohnährstoffgehalten und
Verdauungswerten berechneten Gehalten an umsetzbarer Energie
waren nahezu identisch. Da sich auch keine bedeutsamen
Unterschiede im Silage- bzw. Energieverzehr zeigten, ergaben
sich auch bei der Mast - und Schlachtleistung nur geringe Unterschiede.

Auch bei der Milchleistung und den Milchinhaltsstoffen (Fett % u. kg,
Eiweiss % und kg, Laktose, Harnstoff und Zellzahl) konnten keine
bedeutenden Unterschiede ermittelt werden.

Fazit: Die Ergebnisse sind völlig unspektakulär. Es lassen sich keine
schädlichen Einflüsse auf die Tiere oder die tierische Leistung durch
Bt-Mais erkennen.


Quelle:

12. Maiskolloquium 1999 am 24. Und 25. März 1999 in Wittenberg,
gemeinsame Veranstaltung der Institute Acker - und Pflanzenbau,
Bodenkunde und Pflanzenernährung, Tierernährung und Vorratshaltung
der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie des Deutschen
Maiskommitees e.V.

Vortrag:
Mayer, J. u. K. Rutzmoser: Einsatz von Silomais herkömmlicher Sorten
und gentechnisch veränderten Bt-Hybriden in der Rinderfütterung:
- bei Milchkühen

Vortrag:
Daenicken, R., D. Gädecken u. K. Aulrich: Einsatz von Silomais
herkömmlicher Sorten und gentechnisch veränderten Bt-Hybriden
in der Rinderfütterung: - Mastrinder



 



 

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